Zeitung: Vatikan lehnt Öffnung der Archive in Schweizer Nuntiatur ab

9. Jänner 2024 in Aktuelles


Keine Einsicht in diplomatische Akten für Forscher der Universität Zürich


Vatikanstadt (kath.net/KAP) Der Vatikan lehnt eine Öffnung des Archivs seiner Botschaft in der Schweiz für Forschungen zum Missbrauchsskandal ab, wie die Schweizer Zeitung "Sonntagsblick" am Sonntag berichtet. Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin habe auf Anfrage mitgeteilt: "Gemäß dem Wiener Übereinkommen über diplomatische Beziehungen sind die Archive der Mission unverletzlich. Von daher können wir das Archiv der Nuntiatur nicht öffnen."

Um vergangene Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche der Schweiz aufzuklären, hatten Forscherinnen der Universität Zürich auf mehreren Ebenen Einsicht in kirchliche Akten verlangt. Dazu gehören auch die Akten der Apostolischen Nuntiatur in Bern.

Während diese Akten nun weiter unter Verschluss bleiben, wies Parolin laut Sonntagsblick darauf hin, dass die Akten der katholischen Diözesen in der Schweiz und auch die Akten des vatikanischen Dikasteriums für die Glaubenslehre für die Forschungen geöffnet werden könnten. Die Glaubensbehörde ist weltweit für kirchenrechtliche Verfahren gegen Priester zuständig, denen sexueller Missbrauch an Minderjährigen vorgeworfen wird.

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