Schweizer Bischöfe Gmür und Bonnemain beim Papst

16. November 2023 in Schweiz


Audienz vor Hintergrund einer Debatte über Umgang mit sexuellem Missbrauch und Reformforderungen der Diözese Basel - Vatikan hatte zuvor auch kirchenrechtliche Untersuchung von sechs Mitgliedern der SBK angeordnet haben


Vatikanstadt (kath.net/KAP) Papst Franziskus hat am Mittwoch die Schweizer Bischöfe Felix Gemür und Joseph Bonnemain in Audienz empfangen. Das teilte das vatikanische Presseamt mit. Über den Inhalt des Gesprächs verlautete zunächst nichts.

Beide Bischöfe sind derzeit intensiv mit einer Debatte über den Umgang mit sexuellem Missbrauch in der Schweizer katholischen Kirche befasst. Auslöser war eine Mitte September vorgestellte Studie der Universität Zürich zu dem Thema. Zudem war bekannt geworden, dass der Vatikan eine kirchenrechtliche Untersuchung gegen vier amtierende und zwei emeritierte Mitglieder der Schweizer Bischofskonferenz angeordnet hatte.

Der Churer Bischof Bonnemain soll diese Untersuchung gemeinsam mit unabhängigen Fachleuten durchführen. Basels Diözesanleiter Gmür, zugleich Vorsitzender der Schweizer Bischofskonferenz, wird selbst vorgeworfen, mit Verdachtsfällen von Missbrauch oder übergriffigem Verhalten nicht angemessen umgegangen sein. Zudem steht er unter finanziellem Druck. Sollten Reformforderung des Synodalrates zum Umgang mit Missbrauchsfällen nicht umgesetzt werden, könnten Teile der Gelder zur Finanzierung der Diözese Basel zurückgehalten werden.

Im Schweizer Staatskirchenrecht ist eine starke Mitbestimmung von Laien verankert. Neben den Diözesen gibt es in fast allen Kantonen demokratisch verfasste Körperschaften. Der jeweilige Synodalrat des Kirchenparlaments ist für Finanzfragen zuständig.

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