Ein glücklicher Priester fasziniert die Menschen

8. August 2004 in Schweiz


Pfarrer Andreas Fuchs (Lenzerheide) in "Amici News August 2004” über die Kirche in der Schweiz, den heiligen Pfarrer von Ars, Padre Pio, Demut, Liebe zu Christus und die Eucharistie


Amici di Dio: Wie schätzt du die Lage der katholischen Kirche in der Schweiz ein?

Pfarrer Andreas Fuchs: Kurz zusammengefasst könnte man sagen, dass die Strukturen zwar vorhanden sind, dass aber der Inhalt fehlt. Anders gesagt: Das Kind liegt im Sterben. Das heißt aber nicht, dass man das Kind dann verlassen soll, sondern dass man sich um das kranke Kind kümmern muss.

A.d.D.: Wie kann man die Menschen heute für Gott gewinnen?

Pfarrer Andreas Fuchs: Ich kann vor allem durch mein eigenes Beispiel und Vorbild überzeugen. Wenn die Leute einen glücklichen Priester sehen, einen Priester, der so, wie er lebt, glücklich ist, das fasziniert die Menschen und bringt die Menschen vielleicht auf den Gedanken, dass es irgendetwas geben muss, was man selbst vielleicht nicht hat. Dann stellen sie vielleicht die Frage nach Gott, und Gott kann dann die Gnade der Umkehr schenken. Priester ist man mit ganzem Leib und ganzer Seele und ganzem Herzen. Man muss als Priester tun, was man als Priester eben tun muss.

A.d.D.: Was sind Deine Lieblingsheiligen?

Pfarrer Andreas Fuchs: Meine zwei Lieblingsheiligen sind vor allem der heilige Pfarrer von Ars und der heilige Padre Pio. Der Pfarrer von Ars war ein bisschen der, der mich wieder auf den rechten Weg geführt hat, und Padre Pio ist derjenige, der mich auf dem rechten Weg führt. Ich durfte einen Priester kennenlernen, der P. Pio sehr lange und gut gekannt hat und der mir diese Spiritualität dieses Heiligen vermittelt hat. Das hat mich fasziniert und darum habe ich P. Pio auch so ins Herz geschlossen.

A.d.D.: Was fasziniert Dich an diesem Heiligen am meisten?

Pfarrer Andreas Fuchs: Sein Priestersein oder seine Heiligkeit und die Liebe, die er zu Gott und den Menschen hatte. Man kann das kaum fassen, wie er das gelebt hat.

A.d.D.: Wie kann man am besten in der Demut wachsen?

Pfarrer Andreas Fuchs: Padre Pio sagte „Demut ist, am richtigen Ort stehen, am eigenen Platz stehen“. Dort wo man hingestellt worden ist, dort soll man sein. Demut zeigt nicht primär, dass ich gebückt in der Kirche bete, sondern dass ich Gott gehorsam bin. Wenn ich gehorsam bin, dann bin ich am richtigen Platz. Wachsen in der Demut ist einerseits Gott bitten, dass man erkennt, wer er ist und wo ich bin und dass man dort verharrt, wo man ist.

A.d.D.: Wie kann am besten in der Liebe zu Christus wachsen?

Pfarrer Andreas Fuchs: Auch diese Frage wurde Padre Pio gestellt. Er hat gesagt: „Tut eure Pflicht“. Wenn man heilig werden möchte, muss man seine Pflicht gut erfüllen. Unter „Pflicht“ versteht P. Pio, all das zu tun, was der Wille Gottes von einem verlangt. Das ist eine trockene, nüchterne Spiritualität, die einem hilft, heilig zu werden.

A.d.D.: Wie bist Du zum Glauben gekommen?

Andreas Fuchs: Meine Eltern sind katholisch und haben sich auch um eine gute und normale katholische Erziehung bemüht. Ich ging allerdings am Sonntag vor allem zur Heiligen Messe, weil die Mutter es wollte. Ich war eher ein Durchschnittskatholik. Eines Tages nahm ich an einer Jugendwallfahrt nach Ars und Lourdes und Fatima teil und hab mich da mehr für das ganze interessiert. Durch gute Priester, die mich geführt haben, entstand der Wunsch, Priester zu werden.

A.d.D.: Wie kann man die Heilige Messe in einem Satz erklären, und warum ist die Heilige Messe so heilsnotwendig?

Andreas Fuchs: Padre Pio wurde mal gefragt, was die Heilige Messe ist. Er sagte ‚Die Heilige Messe kann man nicht begreifen.’ Wenn man auf ihn oder auch auf den Pfarrer von Ars schaut, sieht man, dass dies der Mittelpunkt ist, weil es das Kreuzesopfer Christi ist und dort die Erlösung geschieht. Padre Pio hat auch gesagt, dass die Welt eher ohne die Sonne als ohne Heilige Messe bestehen könnte. Man soll der Heiligen Messe beiwohnen wie Johannes und Maria unter dem Kreuz, eben mit Liebe, mit Hingabe und mit Glauben. Deshalb sollte auch die Messe wie es das 2. Vatikanum sagt „Quelle und Höhepunkt“ des christlichen Lebens sein.

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