Vatikan beginnt Ermittlungen gegen dritten US-Bischof wegen Vertuschungsverdacht

19. November 2020 in Weltkirche


CNA: Die Untersuchungen laufen offenbar vertraulich – Hochrangiger Vatikanbeamter: Da die Unschuldsvermutung gelte, bleibe der Bischof derzeit im Amt – Ermittlungen auch gegen die Bischöfe DiMarzio und Hoeppner


Vatikan (kath.net/pl) Die Bischofskongregation hat auf Weisung von Kardinal Marc Ouellet ein Verfahren gegen den US-amerikanischen Bischof Oscar Cantu eingeleitet. Das berichtet die in Denver/USA erscheinende „Catholic News Agency“ aufgrund von Informationen hochrangiger Vatikanquellen. Es geht um den Umgang Cantus mit Missbrauchsfällen in seiner früheren Diözese Las Cruces (US-Bundesstaat New Mexico). Cantu ist inzwischen Bischof von San Jose (US-Bundesstaat Kalifornien). Die Untersuchung ist nach Informationen der hochrangigen Vatikanquelle offenbar vertraulich.

Ein Vatikanbeamter, dessen Name nicht genannt wird, erläuterte gegenüber der CNA: „Der Heilige Vater ist absolut fest davon überzeugt, dass Missbrauchsfälle nicht toleriert werden. Er ist auch fest davon überzeugt, dass die Bischöfe all diese Fälle mit äußerster Ernsthaftigkeit behandeln müssen“. Auch seien aus dem Fall McCarrick Lehren gezogen worden.

Ein weiterer Vatikanbeamter erläuterte gegenüber der CNA, dass es sich um keinen „Prozess“ handle. Da die Unschuldsvermutung gelte, bleibe der Bischof derzeit im Amt.

Auch gegen Nicholas DiMarzio, Bischof von Brooklyn, und Michael Hoeppner, Bischof von Crookston, laufen derzeit Ermittlungen des Vatikans.

 


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