Wolfgangsreliquie aus der bischöflichen Hauskapelle jetzt in bestohlener Pfarrkirche Sankt Wolfgang

4. November 2020 in Deutschland


Nach dem Diebstahl der uralten Wolfgangsreliquie gibt der Regensburger Bischof Voderholzer eine Wolfgangsreliquie aus seiner Hauskapelle als Leihgabe an die Kirche.


Regensburg (kath.net/pbr) Viele Kumpfmühler warten bereits, als der BMW i3 des Regensburger Bischofs am Wolfgangstag um kurz vor halb sechs auf dem Platz vor der Wolfgangskirche hält. So beengt der Kofferraum des Elektroautos auch ist, die Wolfgangsreliquie aus der Hauskapelle der Regensburger Bischöfe passt hinein. Vorsichtig hebt Bischof Rudolf die laternengroße holzgerüstete Glasvitrine mit dem mehr als tausendjährigen Schädelgebein des Heiligen heraus.


Mit Prälat Alois Möstl an seiner Seite trägt der Regensburger Bischof die Leihgabe in die Pfarrkirche. Die Glocken der Kirche singen ein vielstimmiges Willkommen. Blumen und Kerzen umkränzen das Hochgrab des Heiligen Wolfgangs im Eingangsbereich. Hier brachen am vergangenen Montag Diebe die Wolfgangsreliquie der Pfarrkirche gewaltsam heraus und raubten das uralte Zeugnis bayerischen Christusglaubens. Sie verlieh der steinernen Martinsskulptur des Hochgrabs eine körperlich-berührbare Brücke zum Heiligen. Statt ihrer klafft nun in der Mitte des Brustbeins die blinde Leere des Verbrechens.


Schweigend und leise betend geleiten Bischof und Pfarrer unter den Blicken der Gläubigen den Heiligen Wolfgang in den Raum. Seinen Platz findet er vor dem Altar der Kirche mit der Blickrichtung auf den gekreuzigten Christus vor der Westrosette.  
Zurück auf dem Kirchplatz appelliert der Bischof an die Täter: „Behandeln Sie die Reliquie ehrfürchtig und geben Sie die Gebeine des Heiligen Wolfgangs schnellstmöglich zurück.“

Foto der Reliquie (c) Bistum Regensburg/Veit Neumann

 


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