China hält Abkommen mit Vatikan weiter offen

25. September 2020 in Weltkirche


Zum zweiten Mal binnen kurzer Zeit plädiert Regierungssprecher für engen Austausch und verbesserte Beziehungen, ohne sich klar zu einer Verlängerung der Vereinbarung zwischen Rom und Peking zu bekennen


Vatikanstadt/Peking (kath.net/KAP) Zum zweiten Mal innerhalb von zwei Wochen haben sich Regierungssprecher in Peking positiv über ein auslaufendes Abkommen mit dem Vatikan geäußert, ohne sich klar zu einer Verlängerung zu bekennen. Der Sprecher des Außenministeriums Wang Wenbin sagte laut amtlicher Mitschrift einer Pressekonferenz am Dienstag, China wünsche verbesserte Beziehungen mit dem Vatikan und begrüße einen bilateralen Austausch mit einer "offenen Haltung".

Ähnlich hatte Ministeriumssprecher Zhao Lijian am 10. September von einem engen Austausch und einer Absicht zur Verbesserung der Beziehungen gesprochen. Peking und der Heilige Stuhl hatten am 22. September 2018 ein zunächst auf zwei Jahre befristetes Abkommen über Bischofsernennungen geschlossen. Es legte einen 70 Jahre währenden Streit zwischen dem kommunistischen Staat und der katholischen Kirchenleitung bei.

In der jüngsten Stellungnahme wich Wang der Unterstellung des fragenden Journalisten aus, das Abkommen sei bereits verlängert. Wang sagte, die Vereinbarung habe in den vergangenen zwei Jahren "reibungslos" funktioniert. Er sprach von einer "soliden Entwicklung" des Katholizismus in China. "Beide Seiten bleiben in engem Gespräch und Beratungen, um die beiderseitigen Beziehungen kontinuierlich zu verbessern", sagte Wang. Es bestehe eine "gute Kommunikation".

Demgegenüber hatte der vatikanische Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin vergangene Woche die Absicht des Heiligen Stuhls betont, die Vereinbarung mit China zu verlängern. Parolin äußerte dabei die Einschätzung, auch das erneuerte Abkommen werde einen vorläufigen Charakter behalten.

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