Istanbul: Muslimisches Gebet in Hagia Sophia

4. Juni 2020 in Chronik


Präsident Erdogan war über eine Videoübertragung zugeschaltet. Er sprach ein weiteres Gebet und hielt eine Ansprache anlässlich des Jubiläumstages der Eroberung Konstantinopels durch die Osmanen.


Istanbul (kath.net/jg)

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat am 29. Mai an einer Gedenkveranstaltung zum Jahrestag der Eroberung von Konstantinopel durch die Osmanen teilgenommen. Die Veranstaltung begann mit einem muslimischen Gebet in der Hagia Sophia.

 

Erdogan war nicht selbst in der Hagia Sophia anwesend, sondern über eine Videoübertragung zugeschaltet. Nach dem Gebet des Vorbeters sprach er ein weiteres Gebet und hielt eine Ansprache.

 

Der 29. Mai war nicht nur de 567. Jahrestag der Eroberung Konstantinopels sondern auch der erste Tag an dem sich die Menschen nach den Einschränkungen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie wieder zum Freitagsgebet versammeln konnten.

 

Die Hagia Sophia wurde im 6. Jahrhundert erbaut. Nach der Eroberung durch die muslimischen Osmanen wurde sie zu einer Moschee. 1934 wurde sie unter Mustafa Kemal „Atatürk“, dem Gründer und ersten Präsidenten der türkischen Republik, zu einem Museum. Einige islamische Organisationen wollen sie wieder in eine Moschee umwandeln. Präsident Erdogan hatte diese Absicht 1998 geäußert, als er Bürgermeister von Istanbul war. Er wurde deshalb abgesetzt.

 

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