Slowakische Kirchensprecher erläutern Anti-Corona-Maßnahmen

12. März 2020 in Aktuelles


Neben Aussetzen öffentlicher Gottesdienste auch Regelungen für Beichten - Griechisch-katholische Kirche rät Gläubigen davon ab, in Kirchen ausgestellte Ikonen zu küssen


Bratislava (kath.net/KAP) In der Slowakei dürfen wegen des Vorgehens gegen die weitere Ausbreitung des Coronavirus (SARS-CoV-2) auf Anweisungen von Ministerpräsident Peter Pellegrini bis vorerst 23. März keine öffentlichen Gottesdienste stattfinden. Laut slowakischen Medienberichten (Mittwoch) haben Sprecher der katholischen und der griechisch-katholischen Kirche die am Dienstag - und teils auch schon zuvor - bekannt gegebenen Maßnahmen in den Kirchen gegen das Virus noch einmal erläutert.

Schon vor dem nun geltenden Verbot aller öffentlichen Gottesdienste, das die Bischöfe mit "großem Schmerz" zur Kenntnis nahmen, hatte der Episkopat vor einigen Tagen von Wallfahrten im In- und Ausland abgeraten und zur in der Slowakei normalerweise nicht gebräuchlichen Praxis der Handkommunion aufgerufen. Weiters sollten etwa in den Kirchen keine Gebetsbücher und Rosenkränze zur freien Benützung mehr aufgelegt werden. Das Sakrament der Versöhnung solle nur in Beichtstühlen gespendet werden, in denen das Gitter mit einer durchsichtigen Folie versehen wurde.

Bischofskonferenz-Sprecher Martin Kramara äußerte sich in einer Erklärung zur in der Slowakei üblichen strengen Einhaltung der Sonntagspflicht. Dabei unterschied er zwischen der physischen Unfähigkeit zur Teilnahme am Gottesdienst und der moralischen, wenn der Kirchenbesuch für die Gläubigen eine Lebensgefahr darstelle. In diesem Fall könnten sie die Messe via Radio oder Fernsehen mitfeiern, man müsse "nicht um jeden Preis in die Kirche gehen", wurde Kramara zitiert.

Eine besondere Herausforderung stellt die Corona-Epidemie auch für die griechisch-katholische Kirche dar. Ihre Gläubigen sind so wie jene der orthodoxen Kirchen gewohnt, beim Betreten von Kirchen die dort ausgestellte Ikone zu küssen. Angesichts der aktuellen Ansteckungsgefahr habe man "den Gläubigen empfohlen, auf diesen frommen Brauch zu verzichten", sagte der Sprecher der Pressburger griechisch-katholische Eparchie, Stanislav Gabor.

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