Mit erbitterter Verbissenheit

11. März 2020 in Aktuelles


Franziskus in Santa Marta: die erbitterte Verfolgung der Christen – Werk der Wut des Teufels. Der Teufel ist wütend, um zu zerstören und das Kreuz Jesu zu bedecken. Gedenken an Asia Bibi. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) Papst Franziskus – Mittwoch der zweiten Woche der Fastenzeit, dritte Messe in Live-Streaming über Fernsehen und Internet aus der Kapelle des vatikanischen Gästehauses „Domus Sanctae Marthae“„gegen“ die Coronavirus-Epidemie.

In seiner Einleitung betete der Papst weiter für die Coronavirus-Patienten und gedachte dabei besonders der Häftlinge. In den letzten Tagen war es in Italien zu Ausbrüchen der Gewalt und Gefängnisrevolten mit Toten gekommen:

„Wir beten weiterhin für die Kranken dieser Epidemie. Und heute möchte ich auf besondere Weise für die Häftlinge beten, für unsere im Gefängnis eingesperrten Brüder und Schwestern. Sie leiden, und wir müssen ihnen mit dem Gebet nahe sein, damit der Herr ihnen in dieser schwierigen Zeit helfen und sie trösten kann“.

Dann las der Papst den Eröffnungsvers: „Herr, verlass mich nicht, bleib mir nicht fern, mein Gott! Eile mir zu Hilfe, Herr, du mein Heil“ (Ps 38,22-23).

In seiner Predigt kommentierte Franziskus die Lesungen des Tages (Jer 18,18-20; Mt 20,17-28), die von der Passion Jesu sprechen. Er betonte, dass es die eigene Art des Teufels sei, mit einem besonderen Stil der erbitterten Verbissenheit zu zerstören. Es gebe die Verführung, mit der Satan vom Kreuz entfernen will, indem er den weltlichen Geist, die Macht, die Eitelkeit anbiete, aber es gebe da auch diese Verbissenheit. Der Papst rief die vielen verfolgten Christen in Erinnerung und erwähnte dabei auch besonders Asia Bibi:

„Die erste Lesung, ein Abschnitt aus dem Buch des Propheten Jeremia, ist in der Tat eine Prophezeiung über die Passion des Herrn. Was sagen die Feinde? Kommt, behindern wir ihn, wenn er spricht. Beachten wir nicht alle seine Worte. Wir sollten ihm Hindernisse in den Weg legen. Sie sagen nicht: ‚besiegen wir ihn, töten wir ihn’: nein. Ihm das Leben schwer machen, ihn quälen. Es ist das Leiden des Propheten, aber dort liegt eine Prophezeiung über Jesus.

Jesus selbst spricht zu uns im Evangelium davon: ‚Siehe, wir gehen nach Jerusalem hinauf; und der Menschensohn wird den Hohepriestern und Schriftgelehrten ausgeliefert; sie werden ihn zum Tod verurteilen und den Heiden ausliefern, damit er verspottet, gegeißelt und gekreuzigt wird’. Das ist nicht nur ein Todesurteil: da ist noch mehr. Da ist die Erniedrigung, die Wut. Und wenn die Verfolgung eines Christen, einer Person, mit erbitterter Verbissenheit erfolgt, dann ist da Teufel. Der Teufel hat zwei Stile: die Verführung, mit den Verheißungen der Welt, wie er es mit Jesus in der Wüste tun wollte, ihn zu verführen und ihn mit der Verführung den Plan der Erlösung ändern zu lassen, und wenn das nicht funktioniert, die Verbissenheit. Der Teufel kennt keine Mittelwege. Sein Stolz ist so groß, dass er versucht, zu zerstören, und wenn er zerstört, genießt er die Zerstörung mit dieser Verbissenheit.

Denken wir an die Verfolgungen so vieler Heiliger, so vieler Christen, die sie nicht nur töten, sondern auch leiden lassen und die sie mit allen Mitteln versuchen, zu demütigen, bis zum Ende. Eine einfache soziale, politische und religiöse Verfolgung nicht mit der wütenden Erbitterung des Teufels verwechseln. Der Teufel ist wütend, um zu zerstören. Denken wir an die Offenbarung des Johannes: er will das Kind der Frau verschlingen, das kurz vor seiner Geburt steht.

Die beiden Schächer, die mit Jesus gekreuzigt wurden, wurden verurteilt, gekreuzigt, und man ließ sie in Frieden sterben. Niemand hat sie beleidigt: es war nicht wichtig. Die Beleidigung war nur für Jesus, gegen Jesus. Jesus sagt den Aposteln, dass er zum Tode verurteilt werden wird, aber er wird verspottet, gegeißelt, gekreuzigt werden... Sie verspotten ihn. Und der Ausweg aus der Wut des Teufels, aus dieser Zerstörung, ist der weltliche Geist, das, was die Mutter für ihre Kinder, die Kinder des Zebedäus, verlangt. Jesus spricht von der Demütigung, die sein eigenes Schicksal ist, und dort bitten sie ihn um Erscheinung, um Macht. Die Eitelkeit, der weltliche Geist ist genau der Weg, den der Teufel anbietet, um vom Kreuz Christi wegzukommen. Die eigene Erfüllung, das Karrieredenken, der weltliche Erfolg: das sind alles nicht christliche Wege, das sind alles Wege, um das Kreuz Jesu zu bedecken.

Möge der Herr uns die Gnade schenken, zu unterscheiden zu wissen, wann da der Geist ist, der uns mit der Erbitterung vernichten will, und wann derselbe Geist uns mit dem Schein der Welt, mit den Eitelkeiten trösten will. Aber vergessen wir nicht: wenn da die verbissene Erbitterung ist, dann ist da Hass, die Rache des besiegten Teufels. So ist es bis heute in der Kirche. Denken wir an so viele Christen, wie grausam sie verfolgt werden. In diesen Tagen sprachen die Zeitungen über Asia Bibi: neun Jahre Gefängnis, Leiden. Es ist die wütende Verbissenheit des Teufels.

Der Herr schenke uns die Gnade, den Weg des Herrn, der Kreuz ist, vom Weg der Welt zu unterscheiden, der Eitelkeit, Schein, Schminke ist“.

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