„Der Synodale Weg der deutschen Kirche beunruhigt die Laienkatholiken“

31. Jänner 2020 in Kommentar


Katholische Gläubige im Großraum Frankfurt schickten zum „Synodaler Weg“-Beginn dem Synodensekretariat einen Brief mit namentlichen Unterzeichnern


Frankfurt a.M. (kath.net) Katholische Gläubige im Großraum Frankfurt übergaben zum Beginn des Synodalem Wegs dem Synodensekretariat den Brief „Der Synodale Weg der deutschen Kirche beunruhigt die Laienkatholiken“. Der Brief ist namentlich gezeichnet, die Namen sind bisher nicht veröffentlicht – kath.net dokumentiert diesen Brief in voller Länge:

An die deutschen Bischöfe – Hochtaunus, im Januar 2020

Sehr geehrte Eminenzen,

Katholisch-apostolische Christen, die wie wir versuchen, ihren Glauben in Übereinstimmung mit dem Heiligen Evangelium und der jahrtausendalten Lehre unserer Heiligen Mutter Kirche zu leben, sehen den Synodalen Weg der deutschen Bischöfe mit tiefer Besorgnis: Die Themen, die die Synodenversammlung in Frankfurt aufgreifen will, scheinen bereits von vornherein festzustehen, wenn man sich die vorab verbreiteten verzerrten Theologien und irritierende Seelsorgeansätze in katholischen, insbesondere deutschen Kreisen, vor Augen führt; sie sind bedrückend offensichtlich von häretischen Überlegungen und einer unchristlichen Moral inspiriert.

Sollten der Geist und das Ziel, mit dem unsere katholischen Bischöfe am synodalen Weg teilnehmen, darin bestehen, die Priesterehe zu profanisieren, den Zugang von Frauen zum Diakonat und zum Priestertum zu fördern, die Sexualmoral zu verwässern, die Kirche zu demokratisieren oder die deutsche Kirche von der römischen zu emanzipieren,- dann bitten wir diese Bischöfe, einen Moment innezuhalten, ihre Berufung und Mission ernsthaft zu überdenken und bei Beibehaltung die notwendigen Konsequenzen zu ziehen, indem sie sich der evangelischen und der lutherischen Gemeinschaft anschließen. Hier haben Sie all das, was der Synodale Weg anstrebt.

Die Heilige Katholische Kirche, ihre Bischöfe und ihre Hirten, haben in der Tat die Aufgabe, Seelen zu retten, ausgehend von der Wahrheit, die Jesus uns offenbart hat, und alles im Licht des Evangeliums zu beurteilen und objektive Situationen der Sünde zu erkennen. Mit anderen Worten, der Papst und seine Minister müssen ihre Brüder in der Glaubenslehre festigen, indem sie klar sagen, was den Glauben ausmacht und ihn bewahrt, und was er nicht ist: nämlich Häresie, die zur Verdammnis führt.

Der Synodale Weg, ja die Synodalität im Allgemeinen, als Ort der Auseinandersetzung mit diesen Fragen, verwirrt uns und macht uns ratlos, auch angesichts der maßgeblichen Beteiligung von Vertretern des Zentralkomitees der Deutschen Katholiken (ZdK), das bekannt ist für seine extrem säkularen Positionen.

Die Kirche ist keine Versammlungsdemokratie und wird eben nicht von unten gemacht. Die Kategorien der Soziologie oder Politik gelten nicht für die Kirche. Die Kirche passt sich nicht an die Welt an, sondern muss im Gegenteil den Ehrgeiz haben, die Welt zu retten, indem sie die Welt in Übereinstimmung mit ihren Lehren bringt. Wie der Katechismus der katholischen Kirche uns daran erinnert, ist die Kirche eine Heilige, Katholische und Apostolische in Christus, ihre Vorrechte sind ihr nicht von ihr selbst, sondern von Christus gegeben.

Die Worte des emeritierten Papstes Joseph Ratzinger, die er bei seiner Rede als Kardinal auf dem "Treffen von Rimini" 1990 gewählt hatte, waren wohl traurigerweise prophetisch: "Alles, was Menschen tun, kann von anderen wieder aufgehoben werden, alles, was des einen Menschen Geschmack ist, kann anderen widerwärtig sein, alles, was eine Mehrheit entscheidet, kann von einer anderen Mehrheit außer Kraft gesetzt werden. Eine Kirche, die sich auf die Entscheidungen einer Mehrheit stützt, wird zu einer rein menschlichen Kirche. Sie wird auf die Ebene des Machbaren und Plausiblen reduziert, auf das, was die Frucht ihres eigenen Handelns und ihrer eigenen Intuitionen und Meinungen ist. Die Meinung beginnt den Glauben zu ersetzen".

Die Gefahr, die wir in im Ansatz des synodalen Wegs sehen, ist die der Entweihung und Entheiligung der Kirche und ihrer Reduzierung auf eine irgendwie demokratische politische Organisation, als ob ein solcher Parlamentarismus, und nicht der Wille Jesu Christi, der letztendliche Wert wäre. Aber die Kirche ist nicht von Menschen gemacht.

Eine Kirche, die den Synodalen Weg betont, ist eine Kirche, die - wie die Welt - nicht mehr die Wahrheit sucht, sondern nur noch den Pluralismus. Dass die Welt sich so verhält, ist verständlich, hat sie doch das Bedürfnis, immer wieder Übereinstimmung zu suchen, um Konflikte zu vermeiden; die Kirche aber hat - im Gegensatz zur Welt - die Aufgabe, die Wahrheit nicht nur vorzuschlagen, sondern auch zu lehren. Eine Kirche, die als Alleroberstes den Dialog, die Auseinandersetzung und den Relativismus setzt, ist nicht mehr in der Lage, das wahrzunehmen, was über das Menschliche hinausgeht: Sie löst sich von der transzendentalen Dimension.

Die Lehren derjenigen, die uns den wahren katholischen Glauben vermittelt haben – allen voran unsere Eltern und Katecheten -, lassen uns die folgenden Gewissheiten, Überlegungen und Fragen an Sie richten:

1. Lebensform der Priester

Die Priesterweihe ist ein Sakrament. Durch die Priesterweihe ist der Priester ein „Gottesmann“, er ist ein Stück weit nicht von dieser Welt, seine Dimension ist eben diese transzendentale.

Der deutsche Synodale Weg rüttelt am Zölibat, der priesterlichen Ehelosigkeit und Enthaltsamkeit. Papst Johannes Paul II. hat 1992 im Nachsynodalen Apostolischen Schreiben „Pastores dabo vobis“ geschrieben, „die Kirche ist der Leib, in dem Christus, das Haupt, gegenwärtig und wirksam ist, aber sie ist auch die Braut, die als neue Eva aus der geöffneten Seite des Erlösers am Kreuz erwächst: Darum steht Christus "vor" der Kirche, nährt und pflegt" sie (Eph 5,29) durch die Hingabe seines Lebens für sie... Der Priester ist berufen, lebendiges Abbild Jesu Christi, des Bräutigams der Kirche, zu sein: ... aber kraft seiner Gleichgestaltung mit Christus, dem Haupt und Hirten, befindet er sich der Gemeinde gegenüber in dieser Haltung des Bräutigams“.

In diesem Sinne haben die damaligen Synodenväter vor nur 28 Jahren(!) geschrieben: "Insofern er Christus als Haupt, Hirten und Bräutigam der Kirche repräsentiert, steht der Priester nicht nur in der Kirche, sondern auch der Kirche gegenüber. Das Priestertum gehört zusammen mit dem Wort Gottes und den sakramentalen Zeichen, denen es dient, zu den konstitutiven Elementen der Kirche.“

Unstrittig also folgt der katholische Priester mit der zölibatären Lebensweise der Lebensweise Jesu, ist sein Stellvertreter als Bräutigam der Kirche, und verweist mit seiner irdischen Ehelosigkeit auf das Himmelsreich. Müsste das also dann nicht geradezu von jedem geweihten Priester zutiefst ersehnt werden? Was könnte einen Priester denn dazu bringen, diesen Himmelsweg nicht für sich und sein Amt zu wünschen? Was könnte ihn dazu bringen, eine andere Lebensform für erstrebenswerter zu halten? Muss man einem Priester, der sich gegen den Zölibat äußert, nach dieser Logik nicht unterstellen, er wolle nicht (mehr) auf das Himmelreich verweisen?

2. Das weibliche Priestertum

In Bezug auf das Thema des auf Frauen ausgedehnten Priestertums, auf das sich der österreichische Philosoph Paul Zulehner in seiner Petition bezieht, in der er von "personae probatae" statt von "viri probati" spricht, mit der klaren Absicht, das Recht, Priester zu werden, auf Frauen auszudehnen, möchten wir die folgenden Punkte zur Reflexion vorlegen und einige Fragen aufwerfen.

Der heilige Vinzenz von Lerins sagte, eines der Kriterien für die Anerkennung der Wahrheit des Glaubens sei, dass er immer und überall geglaubt wurde; das Thema des weiblichen Priestertums stellt sich in völliger und offensichtlicher Opposition zu diesen Kriterien dar. Woher würde die Autorität der deutschen Kirche kommen, dieses Element des Bruchs mit der Tradition der Kirche einzuführen? Was wäre die Rechtfertigung dafür? Glauben Sie nicht, dass dies Gottes Recht, seine Priester zu wählen, verletzen würde? Jesus hätte leicht Maria, seine heiligste Mutter, auserwählen und unter die Apostel aufnehmen können: Warum tat er es nicht? Warum gab er Petrus die Aufgabe, seine Herde zu weiden? Und warum hat er die ganze Kirche der Fürsorge und dem Schutz seiner Mutter anvertraut, ohne sie der Regierung anzuvertrauen? Petrus, ausdrücklich, und nicht Maria, gab Jesus die Aufgabe, seine Herde zu weiden! Unter den Jüngern, die von Jesus ausgewählt und gesandt wurden, gibt es keine Frau: Mit welchem Recht will die deutsche Kirche die ursprüngliche Wahl Jesu, die in der gesamten Geschichte der katholischen Kirche bestätigt und respektiert wurde, ändern?

Maria Magdalena, die erste Person - eine Frau -, die den Auferstandenen gesehen hat, wurde von Jesus gesandt, um den Aposteln die Verkündigung der Auferstehung zu geben: dies bestätigt, dass Jesus sich der Bedeutung der Frau bewusst war und einige Frauen zu wichtigen Aufgaben berief; aber - trotzdem hat er sie nicht zu den Aposteln gezählt. Man kann auch nicht behaupten, dass Jesus von der "Kultur" seiner Zeit beeinflusst wurde, in der Frauen nicht die zentrale Rolle spielten, die sie heute spielen. Bei mehr als einer Gelegenheit zögerte er nicht, Vorurteile zu verletzen oder "soziale Muster" zu durchbrechen: Die im Johannes-Evangelium (Joh 8,1-11) erzählte Episode, in der er die Ehebrecherin ansprach, die gesteinigt werden sollte, was damals absolut verboten war, gilt für alle.

Niemand hat das Recht, das Weihesakrament zu empfangen" (Katechismus der Katholischen Kirche Nr. 1578); in der Tat kann niemand dieses Amt auf sich selbst zurückführen: er ist von Gott dazu berufen. Obwohl die Rolle der Frau in der Gesellschaft in den letzten Jahren allmählich stärker anerkannt und zentraler geworden ist, bedeutet dies nicht, dass sie das Recht hat, die Priesterweihe zu beanspruchen. Nochmals und um zu diesem Punkt zu schließen: Warum wollen Sie Gott das Recht (das nur SEINES ist) nehmen, seine Priester zu wählen?

Die katholische Kirche ist eine von Jesus eingesetzte Stiftung. Kommen die deutschen Bischöfe und Laienvertreter auf der Synode etwa auch bei anderen Stiftungen ins Grübeln, was sich der Stifter im Einzelnen bei seinen Verfügungen gedacht haben mag? Oder kämen Sie gar auf den Gedanken, den Stifterwillen im Nachhinein nach eigenem Gustus und als Kotau vor dem Zeitgeist verändern zu wollen? Gott sei Dank würde geltendes Recht sie davon abhalten. Lassen Sie also ab von Ihren diesbezüglichen Überlegungen!

3. Sexualmoral

Wichtig an der Sexuallehre der Kirche ist, dass sie die Ausrichtung auf unseren Schöpfer nicht aus den Augen verliert. Die Sexuallehre ist keine Handreichung für geschlechtlichen Umgang miteinander, sie ist auch kein Verbot desselben. Mit der Vereinigung von Mann und Frau werden sie körperlich eins und tragen das Potential der Weitergabe des Lebens in sich. Papst Johannes Paul II. hat unserer Kirche in seiner Theologie des Leibes diese Dimension der Geschlechtlichkeit des Menschen als eine Gottesoffenbarung aufgezeigt: der Leib sei konkret dazu bestimmt, als Mann und Frau "ein Fleisch zu werden...Durch die Brille der Ehe und der ehelichen Vereinigung entdecken wir den Sinn des gesamten Daseins, den Sinn des Lebens."

Wie gotteslästerlich ist - hieran gemessen - allein schon die Benennung eines der Foren mit „Liebe leben in Sexualität und Partnerschaft“ – und wie profan! Wenn unsere Bischöfe des synodalen Weges diese furchtbare Entstellung der göttlichen Offenbarung predigen, verkünden sie längst nicht mehr die Sexualmoral der Kirche. Da darf es keinen – schon gar nicht sie selbst – wundern, wenn nachgeordnete Klerikale sexuellen Missbrauch gar nicht mehr als solchen erkennen bzw. ihn als Verfehlung relativieren und ihr Gewissen verflacht. Warum sollten Priester, die sich auch anderweitig - und unbeanstandet von unseren Kirchenführern - Freiheiten herausnehmen in Liturgie und Eucharistie, vor sexueller Befriedigung mit jungen Knaben halt machen? Woher soll das Unrechtsbewusstsein denn noch kommen, wenn die Kirchenoberen die göttliche Dimension unserer Geschlechtlichkeit gar nicht mehr verkünden, geschweige auf seiner Einhaltung bestehen?

Die Erhabenheit der Sexualität in ihrer übernatürlichen Bestimmung gehört zum Grundverständnis der katholischen Kirche und entrückt sie allen Anfeindungen, die die Sexualität zu einem Konsumgut und dadurch zu einer Banalität verkommen lassen. Folgerichtig ist es dieser Gottesbezug, der eine geschlechtliche Vereinigung nur zwischen Frau und Mann und erst nach dem sakramentalen Eheschluss richtig sein lässt. Genau das fordert die kirchliche Sexualmoral, und genau deswegen kann an ihr auch nichts verändert werden, ohne dass die Würde des Menschen Schaden nähme.

Der Synodale Weg, hingegen, fordert unbegreiflicherweise einen Neustart mit der katholischen Sexualmoral als Antwort auf den sexuellen Missbrauch. Sicher ist: die Sexualmoral war gerade der Garant dafür, dass es nicht zu Missbrauch kommen konnte - wenn sich denn alle Priester daran gehalten hätten. Und offensichtlich ist: die weit übergroße Mehrheit der katholischen Priester hat sich an diese Sexualmoral gehalten: Die Missbrauchsfälle, zu denen es in der protestantischen Kirche und in säkularen Einrichtungen gekommen ist, sind viel zahlreicher und systemischer als in der katholischen Kirche.

Alle Statistiken weisen darüber hinaus fast ausschließlich männliche Minderjährige als Opfer aus. Das ist mehr als ein klares Indiz dafür, dass zumeist homosexuelle Neigungen bei Priestern für den sexuellen Missbrauch von minderjährigen Jungen (mit)verantwortlich sind. Tatsächlich haben die Kirchenverantwortlichen in den letzten Jahrzehnten bewusst verstärkt „Menschen aus Risikogruppen“ (so haben es deutsche Theologen an Kardinal Marx formuliert) zum Klerus zugelassen und ihnen damit eine unheilvolle Machtposition gegenüber Schutzbefohlenen verliehen. Geradezu verstörend wirkt es bei dieser erwiesenen Offensichtlichkeit, wenn der Synodale Weg ausgerechnet für die Homosexualität eine „verständige und gerechte Bewertung“ (ebendiese Theologen), also eine Art Rehabilitierung im Nachhinein, fordert. Das kommt einer nachträglichen Verhöhnung der Opfer des sexuellen Missbrauchs gleich!

4. Das Primat der Kirche von Rom

Der Glaube wird durch die objektiven Daten der Schrift und des Dogmas geregelt, die in dunklen Zeiten sogar erschreckend aus dem Bewusstsein des (statistisch) größten Teils der Christenheit verschwinden können, ohne dass sie jedoch ihren imprägnierenden und verbindlichen Charakter verlieren. In diesem Fall kann und muss das Wort des Papstes sicherlich gegen die Statistik und die Meinungsmacht stehen, die stark behauptet, die einzig gültige zu sein" (Joseph Ratzinger-Benedikt XVI., "Glaube, Vernunft, Wahrheit und Liebe", Seite 400 - Lindau 2009).

Wird es im Hinblick auf die Frage des Vorrangs Roms nicht für angebracht gehalten, auf eine zentrale Behörde zurückzugreifen, die eine Garantie und Verteidigung der Freiheit und der Rechte des Volkes Gottes darstellt, und nicht eine Begrenzung? Wenn es, hypothetisch gesehen, den Fall einer besonders mächtigen, einflussreichen und reichen Bischofskonferenz gäbe, die die heilige Kirche Gottes konditionieren und auf den Weg des Irrtums führen wollte, wäre es dann nicht angebracht, dass die Gläubigen der ganzen Welt einen "super partes"-Bezugpunkt haben, der in der Gestalt des Papstes sicher ist, in Gemeinschaft und in Kontinuität mit dem Lehramt, der Tradition und der Heiligen Schrift?

Abschließend zu diesem Punkt: Sehen Sie es nicht auch so, dass die derzeit in Deutschland geltenden Bestimmungen zur Kirchensteuer, die bei Zahlungsverweigerung sogar die Exkommunikation vorsieht, eine moderne Form der Simonie ist? Können Sie sich gar nicht vorstellen, dass die immense wirtschaftliche Macht, die sich daraus ergibt, die deutsche Kirche vom Evangelium und seinen Werten entfernt hat? ("Wo euer Schatz ist, da ist auch euer Herz" Mt 6,19-21)


Im Ergebnis

bitten wir die deutschen Bischöfe, die sich wie wir zum Glauben an die Heilige Katholische und Apostolische Kirche Roms bekennen, sich öffentlich von den theologischen Häresien des Synodalen Wegs zu distanzieren, und nach der aufrechten Lehre der Heiligen Mutter Kirche zu handeln, die Generationen von Gläubigen geformt hat.

Die Anregungen, die wir in diesem Brief gegeben haben, und die Fragen, die wir in diesem Brief gestellt haben, mögen den Abstand aufzeigen zwischen den Überzeugungen von uns Laienkatholiken, die wir in der katholischen Orthodoxie ausgebildet sind, und Ihren persönlichen Meinungen und Gefühlen. Mögen diese Einsichten und Fragen Ihnen verständlich machen, welche große Unsicherheit, ja Bestürzung, die Gemeinschaft der wahren Gläubigen über jene Priester, Theologen, Bischöfe und Kardinäle empfindet, die nicht mehr mit dem vollen Lehramt der katholischen Kirche und ihrer Jahrhunderte alten Tradition übereinstimmen. Dieses Bewusstsein sollte zu eindeutigen Positionen seitens der kirchlichen Hierarchien führen, wer für bestimmte Aufgaben würdig oder unwürdig ist, und wer Träger ketzerischer Positionen ist, unabhängig von seiner Popularität oder seiner Rolle in der Hierarchie.

Als Priester könnten Ihnen doch noch einmal Ratzingers Worte ein Leuchtturm sein: "Die Kirche braucht keine Aktivisten, sondern Bewunderer, Menschen, die fähig sind, das göttliche Geheimnis, das uns zur Betrachtung gegeben wird, zu bestaunen". Von Ihnen erwarten wir daher die Fähigkeit und Bereitschaft, uns zum Staunen zu bringen und uns klar und deutlich zu einem heiligen Leben im Licht des Evangeliums zu führen, und den Mut, die Kirche zu ihrer ursprünglichen, von Christus festgelegten Mission, zurückzubringen.

Gez.: Katholisch-apostolische Christen, die versuchen, ihren Glauben in Übereinstimmung mit dem Heiligen Evangelium und der jahrtausendalten Lehre unserer Heiligen Mutter Kirche zu leben

Symbolbild: Fragezeichen und Kreuz



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