Kardinal Ratzinger lobt konservative Protestanten

17. Februar 2004 in Aktuelles


Kritik am Ökumenischen Kirchentag in Berlin: Chance zur Glaubensvermittlug verpasst


Rom (www.kath.net / idea / red)
Kardinal Josef Ratzinger stimmt mit konservativen Protestanten in der Kritik am Ökumenischen Kirchentag überein. Nach dem Treffen Mitte Mai in Berlin hatte der Vorsitzende der Konferenz Bekennender Gemeinschaften in den evangelischen Kirchen Deutschlands, Pastor Ulrich Rüß (Hamburg), den Veranstaltern vorgeworfen, die Chance zur Vermittlung zentraler Glaubensaussagen verpasst zu haben. Mit der Einladung des buddhistischen Religionsführers Dalai Lama hätten sie zur Religionsvermischung beigetragen, anstatt den 200.000 Besuchern die Grundlagen des christlichen Glaubens zu erläutern, sagte Rüß in einem von der Zeitschrift „Diakrisis“ (Gomaringen bei Tübingen) abgedruckten Interview. Auch beim Umgang mit dem Abendmahl sei es mehr um das Miteinander von Menschen als um die Gemeinschaft mit Gott gegangen. „Wenn man die katholische Kirche ernstnehmen will, muss man auch den Papst und die Dogmen der Kirche ernstnehmen. Sich einfach darüber hinwegzusetzen, schadet der Ökumene mehr, als dass es ihr hilft, so Rüß. Nach Ansicht des Präfekten der Vatikanischen Glaubenskongregation ist das Interview die „ausgewogenste und beste Stellungnahme“ zum Kirchentag, die er kenne. Er könne jedem Wort zustimmen, schrieb Ratzinger an den Herausgeber von „Diakrisis“, den Missionswissenschaftler und Präsidenten des Theologischen Konvents der Bekennenden Gemeinschaften, Prof. Peter Beyerhaus (Gomaringen).


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