St. Martin-Reiter nennt das Fest „christlich“ und fliegt deshalb raus

14. November 2019 in Deutschland


Nichtchristliche Mutter fühlte sich daraufhin beim Warten auf die Verteilung der Weckmänner unerwünscht - UPDATE: Die Gegendarstellung spricht von "Aggressivität und hasserfüllter Stimme" des Martinsreiters


Rheidt (kath.net) Ein St. Martins-Darsteller hat nach dem Martinsumzug beim Verteilen der Weckmänner das Martinsfest „christlich“ genannt und damit einen Eklat ausgelöst. Er wird den Martinsumzug der Rheidter-Werth-Schule, der vom Rheidter Ortsring organisiert wird, nicht wieder anführen. Das berichtete der „Generalanzeiger“. Die Äußerung war von einer muslimischen Mutter gehört worden, die mit ihren drei Kindern in der Nähe auf die Verteilung der Weckmänner wartete und die bei ihr das Gefühl des Unerwünschtseins ausgelöst hatte. Da anschließend weder der Bezirkspolizist noch die Schulleiterin noch der Ortsring Rheidt deutlich Stellung bezogen, veranlasste die Schwägerin der betroffenen Mutter, dass der Vorfall in den sozialen Medien öffentlich gemacht wurde. Inzwischen gab es öffentliche Reaktion und Entschuldigungen, selbst der Jugendhilfeausschuss und der Kinderschutzbund der Region thematisierten den Vorfall.

Link zum Beitrag: Eklat beim Rheidter Martinszug: Sankt Martin nach umstrittener Äußerung entlassen

UPDATE:
Die Darstellung der Schwägerin der betroffenen Mutter, die im Internet auffindbar ist, liest sich allerdings anders als die Darstellung im „Generalanzeiger“. Wörtlich heißt es dort: „Der ‚gute St. Martin‘ sieht meine kopftuchtragende Schwägerin an, die der deutschen Sprache mächtig ist und auch alles versteht was der nette Mann von sich gibt, mit einer Aggressivität und hasserfüllten Stimme sagt er zu ihr ‚sie wissen aber schon, dass es ein christliches Fest ist, oder?‘ meine Nichten waren sehr erschrocken und wollten nicht mehr dort bleiben, da sie den guten St. Martin verstehen. Der nette Polizist, der die Aufsicht hatte, lachte nur über die Aussage des ‚guten St. Martin‘ meine Schwägerin erwiderte ihm, dass sie trotz des Kopftuchs offen für solche Feste ist, dass sie und ihre Kinder in Deutschland nicht nur wohnen sondern auch leben, sie will ihren Kindern zeigen, wie schön es ist ein Teil dieser Gemeinschaft zu sein egal welcher Glaube, Farbe oder Herkunft, am Ende sind wir doch alle Menschen. Dennoch ließ dies den ‚guten St. Martin‘ kalt.“ [Rechtschreibung folgt hier dem Original]


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