EKD-Synode: Bisher 770 Opfer von sexuellem Missbrauch ermittelt

13. November 2019 in Deutschland


Opfersprecherin vor EKD-Synode: der evangelische Pfarrer, der sie als 14-Jährige missbraucht hatte, ist weiterhin im Dienst.


Dresden (kath.net) Sie war als 14-Jährige von einem Pfarrer der evangelischen bayerischen Landeskirche missbraucht worden, doch sei dieser weiterhin im Dienst. Das kritisierte Opfersprecherin Kerstin Claus vor der EKD-Synode in Dresden. Claus findet, dass die evangelische Kirche lange gezögert habe, ehe sie die Missbrauchsproblematik 2018 angegangen habe. Darüber berichten die „Zeit“ und weitere Medien.

Die EKD-Missbrauchsbeauftragte Bischöfin Kirsten Fehrs erläuterte, dass die evangelische Kirche im Gegensatz zur katholischen Kirche keine Pauschalsummen an die Opfer zahlen will. Vielmehr sei ein lebenslanges Bemühen nötig, den Opfern gerecht zu werden. Fehrs kündigte an, dass die für Prävention und Aufarbeitung für 2020 geplanten Mittel von 1,3 Millionen Euro von der EKD nochmals um eine Million Euro aufgestockt werden.

Vor einem Jahr hatte die EKD die strukturierte Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch gestartet und seither etwa 770 Opfer gefunden, darunter seien sowohl Heimkinder aus diakonischen Einrichtungen wie auch Kinder, die in Pfarrgemeinden missbraucht wurden.

Foto: Symbolbild


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