Elijah dachte anders. Der Heilige Bonifatius ebenfalls

3. November 2019 in Kommentar


Heidnische Götzen sind nicht harmlos und "Dialog" ist kein absolutes Ziel! Wenn die Pachamama ein heidnisches Idol ist, dann war es richtig und gerecht, es zu zerstören - Ein Kommentar von Phil Lawler /CatholicCulture


USA (kath.net/www.catholicculture.org/)
Die Geschichtsschreibung übernimmt im Falle einer Auseinandersetzung meistens der Sieger. Aus verständlichen Gründen haben die Priester des Baal keinen persönlichen Bericht über ihren Streit mit Elijah auf dem Berg Karmel hinterlassen. Hätten sie das jedoch, frage ich mich, wie dieser ausgesehen hätte.

Wir erinnern uns, dass Elijah es war, der die Konfrontation bewirkt hatte. Die Priester des Baal hatten keinen Grund, mit Elijah zu streiten, denn sie hatten totale Kontrolle über die Situation im Land- bis zu dem Zeitpunkt, als Elijah Ahab herausgefordert und ein Zusammentreffen verlangt hatte. Wenn sie gewusst hätten, was auf sie zukommt, hätten sie die Herausforderung vermutlich nicht angenommen. Sie hätten vielleicht gesagt, dass sie doch gut gleichzeitig mit Elijah existieren könnten, dass ihr bisschen Anbetung des Baal doch keine Bedrohung für Elijah sei. Sie hätten vielleicht damit argumentiert, dass sie doch geistesverwandt seien, dass sie letztlich die selbe Kraft anrufen würden. Ist das nicht meistens so mit Götzenanbetern? Sie verlangen von uns nicht, dem eigenen Glauben abzuschwören, sie wollen ihre falschen Götter nur einen ganz kleinen Platz in unserer Anbetung geben. Sie wollen nur ein klein wenig Verehrung. Nur eine ganz kleine Verbeugung, ein paar Körner Weihrauch.

Elisah aber wollte keinen Kompromiss eingehen. Er wollte keinen Dialog mit den Priestern des Baal. Wie so viele Helden unserer Tradition, die Makkabäer, wie auch die Märtyrer von Rom, wie Bonifatius, wollten den heidnischen Göttern auch nicht das kleinste bisschen Verehrung geben.
Die Kontroverse dieser Woche über das Bild der Pachamama in Rom zwingt uns dazu, über das Verbot der Idolatrie nachzudenken: ein Verbot, dass nicht aus irgendeiner engstirnigen traditionalistischen Theorie kommt, sondern vom „eifersüchtigen Gott“ des Dekalogs.

Wenn die Pachamama ein heidnisches Idol ist, das vor dem Altar einer katholischen Kirche aufgestellt wurde, dann war es richtig und gerecht, es zu zerstören.

Nun müssen wir uns die Frage stellen: was ist dieses Bild wirklich? Welchem Zweck dient es?
Durch offizielle Sprecher hieß es, die Pachamama sei kein Bild der Jungfrau Maria. Aber warum dann wurde diesem Bild so ein wichtiger Platz in der Synode gegeben? Warum haben sich einige Menschen tatsächlich vor ihr niedergeworfen in einer Zeremonie, die in den vatikanischen Gärten gehalten wurde? Niemand hat jemals gesagt, dass die Pachamama das Bild einer heidnischen Gottheit ist- manche Menschen haben sie mit Sicherheit so behandelt, und niemand in verantwortlicher Position hat sie dafür getadelt.

Wie denken wir, würde es aussehen, wenn Heiden versuchen wurden, Götzenanbetung in die katholische Kirche hineinzubringen? Würden sie eine Pressekonferenz halten, ihre Pläne bekanntgeben und im Kirchenschiff mit einer Statue des Baal prozessieren? Das glaube ich nicht. Vielmehr würden sie ein kleines Symbol ihres Götzen, ein zweideutiges vielleicht, irgendetwas, was man auch als eine neue Interpretation des christlichen Glaubens verkaufen könnte, hineinbringen und sehen, ob irgendjemand Einspruch erheben würde. Falls nicht, könnten sie es das nächste Mal mit noch mehr Nachdruck versuchen. Früher oder später müssten wir Katholiken die Gefahr erkennen, die davon ausgeht.

Paolo Ruffini, Präfekt des Dikasteriums für die Kommunikation des Heiligen Stuhls, kommentierte die Entwendung der Pachamama Statuen damit, dass diese Handlung dem Geist des Dialogs wiederspräche, der immer Grundlage sein sollte. Elijah dachte anders. Der Heilige Bonifatius ebenfalls.

Dieser Konflikt hätte vermieden werden können, wenn ein Verantwortlicher im Vatikan offiziell eine plausible Erklärung für die Ehrerbietung, die gegenüber der Pachamama gezeigt wurde, gegeben hätte. Die verständlichen Bedenken, Beschwerden und Befürchtungen, die die katholische Tradition lieben und hochhalten, wurden allerdings ignoriert.

Wenn die Männer, die die Pachamama in den Tiber geworfen haben, Verwirrte waren, dann war der Vatikan dafür verantwortlich. Aber waren sie verwirrt?

Übersetzung durch kath.net/ Linda Noé



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