Ökumene: Vatikan sieht noch Klärungsbedarf bei Kirchenverständnis

26. Oktober 2019 in Weltkirche


Offizielle Reaktion auf 2013 erstelltes Grundlagenpapier des Weltkirchenrates nennt aus katholischer Sicht noch offene Punkte


Genf/Vatikanstadt (kath.net/KAP) Die katholische Kirche hat dem Weltkirchenrat (ÖRK) in Genf ihre offizielle Antwort auf einen Grundlagentext zur Einheit der Kirchen übermittelt. Wie der ÖRK in Genf am Mittwoch mitteilte, hat der Päpstliche Rat für die Einheit der Christen ihm einen Text übermittelt, in dem der Vatikan auf das Konvergenzpapier "Die Kirche: Auf dem Weg zu einer gemeinsamen Vision" antwortet.

Dieses Papier war nach 20-jähriger Vorbereitung vom ÖRK 2013 bei seiner Vollversammlung im koreanischen Busan den Kirchen vorgelegt worden mit der Bitte, auf darin enthaltene vier Fragen offiziell zu antworten. Wie schon beim Konvergenzpapier von Lima zu "Taufe, Eucharistie und Amt" will die ÖRK-Kommission für Glauben und Kirchenverfassung (Faith and Order) damit eruieren, in welcher Richtung Einigungen beim unterschiedlichen Kirchenverständnis der Konfessionen liegen können.

Die katholische Antwort bestätige, dass das Papier von Busan "den wachsenden Konsens zum Kirchenverständnis gut zusammenfasst", zitiert der ÖRK aus dem Antwortschreiben des vatikanischen Einheitsrates. Gleichzeitig benenne sie verschiedene Aspekte zu Wesen und Natur der Kirche, die einer weiteren Klärung bedürften. Das gleiche gelte für die Vision von Einheit. Der katholischen Antwort liegen demnach Beratungen mit Bischofskonferenzen zugrunde wie auch Stellungnahmen einzelner Theologen. Abschließend habe auch die Glaubenskongregation die Stellungnahmen gutgeheißen.

Die Koordinatorin von "Faith and Order", Susan Durber, äußerte sich laut der Mitteilung ermutigt, "eine Antwort zu lesen, die bestätigt, wie weit wir beim gemeinsamen Verständnis gekommen sind". Zudem gebe die Antwort aus Rom wichtige Impulse, etwa "die Bedeutung von Sakramentalität zu entdecken und eine ökumenische Spiritualität zu entwickeln".

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