"Politisch-korrekte Agenda der Amazonas-Synode ignoriert Christus"

24. Oktober 2019 in Weltkirche


Holländischer Bischof Mutsaerts übt scharfe Kritik an Amazonas-Synode: Das Treffen sei für ihn das „politisch-korrekteste“ Treffen aller Zeiten. Bischöfe und Kardinäle sprechen wie Politiker und verwenden dieselbe billige Rhetorik


Vatikan (kath.net)
Bischof Robert Mutsaerts, Weihbischof der holländischen Diözese Hertogenbosch, hat auf seinem Blog deutliche Kritik an der Amazonas-Synode geübt und die Veranstalter beschuldigt, eine „versteckte Agenda“ zu pushen. Das Treffen sei für ihn das „politisch-korrekteste“ Treffen aller Zeiten. Die Kirche beschäftige sich seiner Einschätzung nach mit anderen Dingen als mit der zentralen Mission, die Menschen zu Christus führt und die die dazu dient, Rettung und Vergebung der Sünden zu erfahren. Der Bischof verfolgt, so erläutert er, seit Tagen die Pressekonferenzen und wundert sich, dass fast eintönig man dieselben Phrasen höre: „Neue Wege“, „Man müsse den indogenen Menschen zuhören“, „Klimawandel“ und „Mutter Erde.“ Es schaue für ihn so aus, als wolle niemanden die fundamentalen Probleme ansprechen. Die Synode sei sehr ähnlich wie die Jugendsynoden im Oktober 2018.

Dann kritisiert er: „Gibt es eine Priestermangel im Amazonas-Gebet? Ja, den gibt es. Aber den gibt es auch in anderen Gebieten (Afrika, China, Mittleren Osten). Aber das sind die nicht die wirklichen Themen. Inzwischen werden diese Mantras täglich wiederholt, während katholisches Vokabular fast nicht mehr existent ist.“ Der Bischof kritisiert dann, dass die Bischöfe und Kardinäle wie Politiker sprechen und dieselben Phrasen und dieselbe billige Rhetorik verwenden. Diese Themen sind nicht das Spezialthema der Kirche, das ist nicht unser Kerngeschäft, betonte der Bischof. „Während früher unser Vokabular aus Wörtern wie ‚Unsere Mutter Kirche‘, ‚Höllenfeuer‘ und ‚Tugenden‘ bestand, geht es jetzt nur mehr um ‚Mutter Erde, Amazonas-Feuer und Ökologie.“

Wörtlich kritisierte Bischof Mutsaerts: „Und noch etwas: Missionare werden plötzlich als Imperialisten dargestellt, die den indigenen Völkern ihre Werte auferlegt haben. Bedeutet das, dass diese Missionare niemals etwas für die indigenen Völker bedeuteten? … Sie gingen in den Dschungel, um dem Befehl Jesu zu gehorchen, das Evangelium an den Enden der Welt zu verkünden. Diese Missionare waren sich nur allzu bewusst, dass sie zuerst die physischen Bedürfnisse des amazonischen Volkes befriedigen mussten. Sie bekämpften die Armut; sie bauten Krankenhäuser und Schulen. Diese Haltung führte dann dazu, dass die Leute neugierig auf das wurden, was die Missionare eigentlich zu sagen hatten. Diese Missionare wussten, dass Gott nicht durch Bäume spricht (einige Synodenteilnehmer machen diesbezüglich unterschiedliche Äußerungen) und dass es schrecklich ist, Kinder zu opfern. Sie zeigten den Ureinwohnern einen Ausweg aus Dunkelheit und Angst und gaben ihnen Zugang zu den Sakramenten. Zu behaupten, Missionare seien nicht um das Wohlergehen des Volkes besorgt, sondern von imperialistischen Motiven und Eigeninteressen getrieben, ist wirklich bizarr. Ebenso bizarr ist die Vorstellung, dass uns jetzt plötzlich ein Licht aufgegangen ist und wir erkennen, dass es [in der christlichen Botschaft] um etwas anderes geht: Mutter Erde, globale Erwärmung, CO2.“


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