Kardinal Wyszynski wird am 7. Juni 2020 in Warschau seliggesprochen

22. Oktober 2019 in Weltkirche


Polnische Bischofskonferenz gibt den Termin bekannt - Wyszynski stemmte sich gegen die kommunistische Diktatur, indem er den Glauben der Menschen und den Wiederaufbau der christlichen Moral stärkte - Fotostrecke


Warschau (kath.net/pl) Kardinal Stefan Wyszynski wird am 7. Juni 2020 in Warschau selig gesprochen werden. Dies gab Kardinal Kazimierz Nycz, der Metropolit von Warschau, am 21. Oktober im Rahmen einer Sonderkonferenz bekannt. Nycz berichtete auch, dass der Präfekt der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse, Kardinal Angelo Becciu, die Verkündung des Erlasses zur Seligsprechung vornehmen wird. Darüber informierte die Polnische Bischofskonferenz in einer Presseaussendung.

Kardinal Nycz betonte: „Wir müssen uns geistlich auf diese Seligsprechung vorbereiten.“ Er erinnerte daran, dass über Kardinal Wyszyński ausgesprochen viele Materialien zur Verfügung stünden, diese „werden uns helfen, den Diener Gottes kennenzulernen, sich an ihn zu erinnern und ihn nachzuahmen“.

Der Erzbischof von Gnesen und Warschau, Primas Stefan Wyszyński, leitete von 1948 bis 1981 die polnische Bischofskonferenz und die polnische Kirche. Es war eine äußerst schwierige Zeit in der Geschichte der Kirche und der Nation, als die Behörden des kommunistischen Polens gegen die Religion und die Kirche kämpften, um eine atheistische Gesellschaft aufzubauen, erinnerte die Presseaussendung der Polnischen Bischofskonferenz.

Primas Wyszyński, der die immerhin noch kleine pastorale Freiheit der Kirche bewahren wollte, unterzeichnete 1950 mit der stalinistischen Regierung das Abkommen, das den entscheidenden Angriff auf die Kirche verzögerte. Zu dem Abkommen gehörte unter anderem auch seine Verhaftung. Nach drei Jahren in Isolation wurde Kardinal Wyszyński entlassen. Er brachte das Programm einer geistlichen Offensive mit aus der Haft, eine neunjährige große Novene, die sich auf das Gedenken der Taufe Polens vor tausend Jahren im Jahr 1966 vorbereitete. Ziel dieser geistlichen Offensive war es, den Glauben der Menschen und den Wiederaufbau der christlichen Moral zu stärken.

Denn die Stärkung des Glaubens und der christlichen Moral waren nach Ansicht von Primas Wyszyński die Voraussetzungen, um die Identität der Nation und ihre innere Freiheit zu bewahren, was unter optimalen Umständen dann auch die äußere Freiheit herbeiführen sollte – doch dies geschah erst nach dem Tod des Primas.

Wyszyński setzte sich als Präsident der polnischen Bischofskonferenz für die Einheit von Bischöfen, Geistlichen und Laien ein. Der Primas gab die Zielrichtung der pastoralen Arbeit innerhalb der katholischen Kirche in Polen ebenso vor wie ihre Linie nach außen etwa während des Zweiten Vatikanischen Konzils sowie in der Verteidigung des Briefes der polnischen Bischöfe an die deutschen Bischöfe von 1965.

Nachdem Primas Wyszyński erfahren hatte, wie die kommunistischen Behörden gegen Vereinbarungen verstießen, kritisierte er die Ostpolitik des Heiligen Stuhls und bemühte sich nachdrücklich um die Unterzeichnung des Konkordats, bevor die juristische und öffentliche Persönlichkeit der Kirche anerkannt wurde.

Bilderstrecke zu Kardinal Stefan Wyszynski (1901-1981)














Kurze Filmsequenzen zu Kardinal Stefan Wyszynski (1901-1981)



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