Schluss mit Ausreden!

15. Oktober 2019 in Prolife


Warum für alle Christen der Marsch für das Leben ein jährlicher Pflichttermin sein muss – Ein Kommentar von Roland Noé


Wien (kath.net/rn)
„Wir haben leider ein Konzert“, „Unsere Tochter hat einen Gesangsnachmittag“, „Wir haben ein Gemeinschaftswochenende“, „Bei dem schönen Wetter möchten wir lieber einen Ausflug machen“, „Ich habe heute Handwerker im Haus“, „Ich muss mich heute von der anstrengenden Woche erholen“, „Das ist nicht mein Charisma“ und vieles andere.

Wenn es um gewisse Themen geht, die vielleicht Anstrengung mit sich bringen und die gegen die öffentliche Meinung sind, sind wir Christen selten um gute oder oft auch schlechte Ausreden verlegen. Eine der wichtigsten Veranstaltungen im deutschsprachigen Raum ist der inzwischen jährlich stattfindende Marsch für das Leben (Berlin, Wien, Zürich). Erstaunlich ist, dass die Teilnehmerzahlen sowohl in Berlin als auch in Wien in den letzten Jahren deutlich gestiegen sind. Die Christen legen offensichtlich schön langsam das bürgerliche Gewand ab und gehen für ihre Anliegen auf die Straße. Gut so! Aber es ist hier noch ganz viel Luft nach oben. Sowohl Berlin als auch Wien haben Potential, bald zumindest fünfstellig bei der Teilnehmerzahl zu werden. Und hier kann jeder, der diese Zeilen liest, schon jetzt einen wichtigen Beitrag leisten.

3 Punkte sollten wir beachten:

1.) Bitte schon jetzt den Termin für den Marsch (Berlin, Wien, Zürich) im Kalender eintragen. Das ist nicht irgendein Termin, das hat höchste Priorität! Hier geht es um ganz viel, nämlich um ein Zeichen in der Öffentlichkeit, dass wir uns nicht damit abfinden, dass jedes Jahr in Deutschland hunderttausende Kinder und in Österreich bzw. der Schweiz zehntausende Kinder im Mutterleib getötet werden. Einmal im Jahr ist es definitiv Christenpflicht, dafür auf die Straße zu gehen.

Wer schweigt, stimmt zu. Zumindest wird dies in der Öffentlichkeit so wahrgenommen. Und ab einer gewissen Größe des Marsches wird auch die Schweigespirale der Medien bei dem Thema durchbrochen werden. Es liegt daher an jedem einzelnen von uns, hier einen Beitrag zu leisten. Ja, und es ist für fast jeden mühsam (Anreise, Abreise, zwei Stunden Marschieren, vielleicht Gegendemos usw.), sich auf den Weg zu machen. Aber das Leben als Christ ist nicht einfach und noch dürfen wir demonstrieren.

2.) Gleichzeitig sind diese Märsche für das Leben auch ein Zeichen, wie groß der Widerstand gegen die Tötung von alten und kranken Mitmenschen ist. In einigen Ländern der EU und in der Schweiz gibt es „Sterbehilfe“, in Deutschland und Österreich noch nicht. Diese Märsche sind ein ganz wichtiges Bollwerk, um möglicherweise die Euthanasie der eigenen Verwandten, Bekannten, Freunde in einigen Jahren hier zu verhindern. Daher sollte man auch aus diesem Grund auf die Straße gehen. Auch wenn die Medien solche Events gerne verschweigen, politische Parteien registrieren durchaus, wenn so ein Thema immer mehr Menschen anlockt. Und je mehr wir sind, desto eher werden sich politische Parteien hier klar positionieren und sich z. B. gegen die Einführung der Euthanasie aussprechen oder beim Thema Abtreibung umdenken.

3.) Und daher sollte man nicht nur für sich selber den Termin mit Leuchtstift in den Kalender eintragen, sondern noch mehr tun: Freunde, Familien, Pfarreien, Gebetskreis- und Gemeinschaftsleiter jetzt darauf aufmerksam machen, an den besagten Tagen keinen Termin anzusetzen sondern sich Zeit zu nehmen, 2020 nach Berlin, Wien oder Zürich zu kommen.

Ein Thema bei nicht wenigen Katholiken des Marsches in Wien war, dass 2019 kein einziger katholischer Bischof an dem Marsch teilnahm, in Deutschland kamen immerhin fünf Bischöfe. Dankenswerterweise hat in Wien Weihbischof Stephan Turnovszky vorher die Hl. Messe mit den Teilnehmern gefeiert. Weihbischof Andreas Laun wollte kommen, konnte aber krankheitsbedingt nicht am Marsch teilnehmen.

Warum lassen sich die anderen österreichischen Bischöfe nicht beim Marsch sehen? Warum gehen sie nicht mutig voran, um sich in der Öffentlichkeit klar zum Recht auf Leben von Anfang an zu bekennen? In der Schweiz ist es ähnlich, dort hat nur Bischof Eleganti am Marsch in Zürich teilgenommen.

Starten wir ein Experiment: Laden wir jetzt per E-Mail, per Anruf oder per Brief den eigenen Diözesanbischof zu den jeweiligen Märschen im nächsten Jahr ein. Teilen wir ihnen freundlich mit, dass wir uns sehr wünschen würden, dass auch Bischöfe ein klares öffentliches Zeugnis für das Leben ablegen und dass sie sich bitte den Termin frei halten sollen. Mutter Teresa hat die Abtreibung den „größten Zerstörer des Friedens“ genannt. Ermutigen wir unsere Bischöfe, sich hier an die Front zu stellen - schon jetzt, wenn die Terminkalender für 2020 noch nicht überfüllt sind. Los geht’s! Nur Mut!

Daher jetzt – AKTION SAVE THE DATE – Marsch des Lebens 2020 – Noch heute im Kalender dick und fett eintragen und die Reise nach Berlin, Wien und Zürich planen!

19. September 2020 in BERLIN

17. Oktober 2020 in WIEN

19. September 2020 in ZÜRICH

Zur Einstimmung auf 2020:

Kinder des Lichts - Der Marsch 2019 in Berlin


Kinder des Lichtes (Pro Life Marsch 2019 Berlin) from kath.net on Vimeo.

Der Marsch für das Leben in Wien in 7 Minuten

Der Marsch für das Leben von WIEN in 7 MINUTEN from kath.net on Vimeo.


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