Zentralrat der Juden wirft Staatsanwaltschaft Fahrlässigkeit vor

8. Oktober 2019 in Deutschland


Nach der Messerattacke an der Neuen Synagoge in Berlin kritisiert der Zentralrat der Juden: „Die rasche Freilassung des Täters ist unfassbar… Es ist Aufgabe der Strafverfolgungsbehörden, die Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten.“


Berlin (kath.net) „Die rasche Freilassung des Täters ist unfassbar.“ Das kritisiert der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, nach dem Freitags-Vorfall in der „Neuen Synagoge“ in Berlin-Mitte. Am späten Freitagnachmittag – also kurz vor der Schabbatfeier – war es zu einem Anschlagversuch auf die Neue Synagoge in der Oranienburger Straße in Berlin gekommen. Der Täter, der die Objektschützer mit einem Messer bedroht hatte und anschließend überwältigt und festgenommen wurde, wurde bereits am Samstag auf Veranlassung der Berliner Staatsanwaltschaft wieder freigelassen.

Schuster kritisert gemäß Presseaussendung weiter: „Ausgerechnet in Berlin, wo der Senat vor ziemlich genau einem Jahr eine Antisemitismus-Beauftragte der Generalstaatsanwaltschaft berufen hat, wird so fahrlässig mit einem Anschlagversuch auf eine Synagoge umgegangen. Dieses Versagen der Staatsanwaltschaft ist frappierend. Jetzt bewegt sich ein Mann auf freiem Fuß, von dem eine akute Gefahr ausgeht. Es ist jedoch Aufgabe der Strafverfolgungsbehörden, die Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten. Mein Dank gilt den Polizisten und Objektschützern, die sich dem Angreifer mutig entgegengestellt haben. Der Polizei ist in diesem Fall kein Fehlverhalten vorzuwerfen.“

Siehe dazu auch den kath.net-Artikel: „Bild“: Motiv des Syrers mit Messer in der Synagoge ist „unklar“? – „Was will jemand, der laut Zeugen ‚Allahu akbar‘ und ‚Fuck Israel‘ gerufen hat, mit einem Messer in einer Synagoge? In Ruhe reden?“

Archivvideo: ARD - Interview mit Josef Schuster (Zentralrat der Juden) über Juden und Muslime (2015)




Foto Josef Schuster (c) Zentralrat der Juden/Andreas Kneitz


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