Papst wird design. Kardinal Czerny im Petersdom zum Bischof weihen

2. Oktober 2019 in Weltkirche


Auch der bisherige päpstliche Vize-Außenminister Camilleri und zwei italienische Vatikan-Diplomaten erhalten am Freitag die Bischofsweihe


Vatikanstadt (kath.net/KAP) Papst Franziskus wird am kommenden Freitag im Petersdom vier Männer, unter ihnen der designierte Kardinal Michael Czerny (73), zu Bischöfen weihen. Zu den Weihekandidaten zählen außerdem der bisherige päpstliche Vize-Außenminister Antoine Camilleri (54) und die beiden italienischen Vatikan-Diplomaten Paolo Borgia (53) und Paolo Rudelli (49).

Der Jesuit Czerny wird tags darauf vom Papst zusammen mit zwölf weiteren Bischöfen zum Kardinal erhoben. Der gebürtige Tscheche ist seit 2017 Untersekretär des "Dikasteriums für die ganzheitliche Entwicklung des Menschen" und als einziger der vor wenigen Wochen vom Papst neu ernannten Kardinäle bisher kein Bischof.

Eine Erhebung zum Kardinal ist auch ohne Bischofsweihe möglich. Der Papst kann auf Wunsch der ernannten Kardinäle davon dispensieren. Im Kardinalskollegium gibt es derzeit mit Albert Vanhoye (96) und Ernest Simoni (90) bereits zwei Jesuiten, die auf eine Bischofsweihe verzichtet haben. Beiden waren schon bei ihrer Aufnahme in das Kardinalskollegium jedoch deutlich älter als Michael Czerny.

Der kanadische Jesuit Czerny wurde 1946 in der damaligen Tschechoslowakei geboren. Er erlangte in den vergangenen Jahren Bekanntheit als Migrationsexperte des Vatikan. Im Mai ernannte Papst Franziskus ihn auch zu einem der Sondersekretäre der Amazonien-Synode, die ab 6. Oktober im Vatikan stattfindet.

Der Malteser Antoine Camilleri, den der Papst ebenfalls am Freitag zum Bischof weihen wird, war im vatikanischen Staatssekretariat bislang Untersekretär für die Außenbeziehungen des Heiligen Stuhls und damit Vize-Außenminister des Papstes. Wie Borgia und Rudelli wurde er von Franziskus kürzlich zum Nuntius ernannt; diese Aufgabe ist gewöhnlich mit dem Rang eines Erzbischofs verbunden.

Camilleri spricht sieben Sprachen, darunter Portugiesisch, Rumänisch und Russisch. Als Titulardiözese erhält Camilleri die um das Jahr 1000 gegründete, später lutherisch gewordene isländische Diözese Skalholt.
Borgia stammt aus Apulien und war seit seinem Eintritt in den diplomatischen Dienst des Heiligen Stuhls unter anderem in Zentralafrika, Israel, Mexiko und im Libanon tätig. Der aus Norditalien stammende Rudelli ist seit September 2014 Ständiger Beobachter des Heiligen Stuhls beim Europarat in Straßburg. Zuvor war er unter anderem in Ecuador und Polen im Einsatz.

In welchen Ländern die neu ernannten Papst-Botschafter ihren Dienst antreten werden, gab der Vatikan noch nicht bekannt. Diese Mitteilung geschieht in der Regel im beiderseitigen Einvernehmen von Gast- und Entsendeland. Borgia soll offenbar neuer Papstbotschafter in der Elfenbeinküste werden, wie aus Kreisen der Regierung des afrikanischen Landes zuletzt bekannt wurde.

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