NkF dankt den Bischöfen, die gegen Synodalen Weg gestimmt haben

27. September 2019 in Deutschland


Neue katholische Frauenbewegung warnt: „Die Spaltung der Kirche in Deutschland“ scheint „von den Protagonisten des ‚Synodalen Weges‘ bewusst in Kauf genommen zu werden“.


Fulda (kath.net) "Die Neue katholische Frauenbewegung dankt den Bischöfen, die gegen das Statut des "Synodalen Weges" gestimmt haben. Besonders dankbar sind wir dem Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer für die deutlichen und mutigen Worte seiner persönlichen Erklärung. Gleichzeitig sind wir bestürzt und beunruhigt darüber, dass sich ein Bischof zu einer Erklärung genötigt sieht, dass er auch weiterhin zur Lehre und Glaubensverkündigung der katholischen Kirche steht. Wie muss die Auseinandersetzung während der Sitzung der Bischöfe in Fulda gelaufen sein, dass eine solche persönliche Erklärung zur Abstimmung über die Satzung des ‚Synodalen Weges‘ überhaupt als notwendig erachtet wird?“ Das schreibt die Sprecherin der „Neuen katholische Frauenbewegung“ (NkF), Susanne Wenzel. Gemäß NfK-Presseaussendung reagiert die NfK damit auf die persönliche Erklärung des Regensburger Bischofs Rudolf Voderholzer. Neben den Bischöfen Voderholzer und Woelki haben weitere Bischöfe auf der Herbst-Vollversammlung der DBK gegen das Statut für den „Synodalen Weg“ gestimmt. Die Bischöfe Voderholzer und Woelki fordern eine Neuausrichtung, welche die Bedenken und Anregungen des Papstbriefes aufnimmt und die Evangelisierung als Ausgangspunkt aller Überlegungen hat.

„Die Mehrheit der deutschen Bischöfe scheint fest entschlossen, den ‚Synodalen Weg‘ wie vorgesehen zu gehen – trotz wiederholter Mahnung auch aus Rom“, kritisierte die NfK weiter. Und zwar „offenbar auch ohne Rücksicht auf Verluste. Gemeinsam mit dem Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki hatte Bischof Voderholzer erst im Juli einen alternativen Vorschlag zur Ausrichtung des ‚Synodalen Weges‘ gemacht, der den von Papst Franziskus wiederholt betonten ‚Primat der Evangelisierung‘ tatsächlich berücksichtigt. Die Abstimmung darüber im Rat der Bischöfe haben sie deutlich verloren. Auch Kardinal Woelki hatte in seinem Impulsreferat auf der Herbst-Vollversammlung noch einmal darauf hingewiesen, dass Dreh- und Angelpunkt eines Dialogprozesses die Evangelisierung als eigentliche und wesentliche Sendung der Kirche ist. Auch er hat schließlich dem Statut auf der Vollversammlung der Bischöfe nicht zustimmen können.“

„Doch die Bischöfe unter der Führung von Kardinal Marx schlagen alle Bedenken und Änderungsvorschläge in den Wind. Der ‚Synodale Weg‘ soll gegangen werden wie vorgesehen, so die klare Devise des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz. Ist der Druck, den das ZdK aufgebaut hat, so groß?“

Wenzel weiter: „Nicht nur aus Sicht der NkF scheint die Spaltung der Kirche in Deutschland von den Protagonisten des ‚Synodalen Weges‘ bewusst in Kauf genommen zu werden. Erste Risse sind bereits deutlich zu Tage getreten und werden mit der Erklärung von Bischof Voderholzer nun noch deutlicher sichtbar. Wir stimmen mit dem Regensburger Bischof darin überein, dass der Missbrauch vorgeschoben wird, um einen gewaltigen Umbruch der katholischen Lehre – zumindest in Deutschland – einzuleiten. Dies ist eine nicht hinnehmbare Instrumentalisierung des schlimmen Missbrauchs. Dabei ist eine wirkliche Auseinandersetzung darüber, wie den Opfern noch Gerechtigkeit widerfahren und wie künftig Missbrauch verhindert werden kann, nicht nur wünschenswert, sondern sogar dringend geboten. Auch die NkF hat bereits eine völlige Neuausrichtung des "Synodalen Weges" im Sinne des Papstbriefes gefordert (s. hierzu unsere PM vom 16. August 2019https://frauenundkirche.files.wordpress.com/2019/08/pm-umkehr-auf-dem-synodalen-weg.pdf).

Die dringend notwendige Evangelisierung in unserem Land kann nicht gelingen, wenn sich Bischöfe mit zweifelhaften Ideen der „Moderne“ anzubiedern suchen und die katholische Lehre auf dem Altar des Zeitgeistes opfern. Bischof Voderholzer sagt zu Recht, dass die thematische Ausrichtung der Foren an der „Realität der Glaubenskrise in unserem Land vorbeizugehen scheint“. Mit der vorgesehenen Ausrichtung des ‚Synodalen Weges‘ wird die Glaubenskrise in unserem Land noch verstärkt. Die Arbeitspapiere der vorbereitenden Foren lassen das erahnen. Der Glaubensabfall wird so nicht aufgehalten werden. Mit seiner Erklärung hat Bischof Voderholzer seinen Amtsbrüdern unmissverständlich gesagt, was zu sagen war. Der Hinweis, dass sie sich mit den beim ‚Synodalen Weg‘ beabsichtigten Ergebnissen ausserhalb der katholischen Kirche stellen ist deutlich. Keiner der Bischöfe, die für die Satzung zum ‚Synodalen Weg‘ gestimmt haben, kann später behaupten, er habe die Auswirkungen nicht gewollt oder nicht beabsichtigt. Jetzt ist die Zeit, sich zu entscheiden: „Eurer Ja sei ein Ja, euer Nein ein Nein.“ (Matth. 5, 37) Alle müssen sich nun der Frage stellen: Wollen wir den Bruch?“

Foto: Symbolbild


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