Neuer syrisch-katholischer Erzbischof für Damaskus

18. Juli 2019 in Weltkirche


Youhanna Jihad Battah war bisher Weihbischof an der Kurie des Patriarchen - Auch Administrator für die syrisch-katholische Erzeparchie Hassake-Nusaybin bestimmt


Damaskus (kath.net/KAP) In der Hauptstadt des Bürgerkriegslandes Syrien gibt es einen neuen syrisch-katholischen Erzbischof: Youhanna Jihad Battah wurde vom Heiligen Synod des syrisch-katholischen Patriarchats als Nachfolger des mit 78 Jahren in den Ruhestand getretenen Erzbischofs Gregorios Elias Tabe zum neuen Oberhirten von Damaskus gewählt. Der neue Erzbischof war bisher Weihbischof an der Kurie von Patriarch Mor Ignatius Yousif III. Younan. Papst Franziskus hat der Wahl zugestimmt, berichtete die Stiftung "Pro Oriente" am Mittwoch.

Jihad Battah wurde 1956 in Damaskus geboren. Seine Studien absolvierte er an der Universität Saint-Esprit im libanesischen Kaslik und am Päpstlichen Orientalischen Institut in Rom. 1991 wurde er zum Priester geweiht. Er war zunächst Pfarrer, dann Rektor des Seminars im libanesischen Charfet und später des Kollegs St. Efrem in Rom, wo die Priesterstudenten arabischer Sprache ausgebildet werden. 2009 kehrte er nach Damaskus zurück und übernahm die Funktion des Protosynkellos (Generalvikars). 2011 wurde er zum Bischof geweiht.

Aleppiner Erzbischof für Djazira zuständig

Patriarch Mor Ignatius Yousif III. Younan hat zudem - nach Konsultation mit den Bischöfen - den syrisch-katholischen Erzbischof von Aleppo, Denis Antoine Chahda, zum Administrator der Erzeparchie Hassake-Nusaybin ernannt. Chahda übernimmt in Hassake die Aufgaben von Erzbischof Jacques Behnan Hindo. Chahda stammt aus Aleppo, er wurde 1973 zum Priester geweiht. Ab 1979 wirkte er als Seelsorger für die vielen syrisch-katholischen Migranten in Venezuela (ab 2001 als Apostolischer Exarch). Im selben Jahr erfolgte seine Wahl zum Erzbischof von Aleppo.

Die Situation in der Erzeparchie wird durch die politische Situation erschwert: In den Stadtkernen übt zumeist nach wie vor syrisches Militär und Polizei die Kontrolle aus, in den Außenbezirken und auf dem Land sind die kurdischen YPG-Milizen tonangebend, die von den Amerikanern unterstützt werden; es gibt aber auch vereinzelt noch Gruppen von IS-Terroristen, die etwa systematisch Getreidefelder anzünden.

Die syrisch-katholische Kirche entstand im späten 18. Jahrhundert aus einem Zweig der syrisch-orthodoxen Kirche, der eine Union mit Rom einging. Im 19. Jahrhundert nahm das syrisch-katholische Patriarchat einen großen Aufschwung. Während des "Sayfo" - des von der jungtürkischen Bewegung entfesselten Völkermords an den Christen syrischer Tradition im damaligen Osmanischen Reich - war die syrisch-katholische Kirche besonders betroffen, obwohl sie im Hinblick auf die Interessen der Hohen Pforte gegenüber den österreichisch-ungarischen Verbündeten eigentlich hätte geschützt sein sollen.

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