Patriarch verlangt Aufhebung der Sanktionen gegen Syrien

1. Mai 2019 in Weltkirche


Syrisch-orthodoxer Patriarch Aphrem beklagt in Osterliturgie "illegale und ungerechte" Sanktionen gegen Damaskus - Appell für die beiden entführten Metropoliten von Aleppo


Wien-Damaskus (kath.net/KAP) Der syrisch-orthodoxe Patriarch Ignatius Aphrem II. hat die Sanktionen von EU und USA gegen Syrien als "illegal und ungerecht" beklagt und deren Aufhebung gefordert. Niemand dürften die grundlegenden Menschenrechte vorenthalten werden, sagte er nach Angaben der Stiftung "Pro Oriente" (Dienstag) bei der feierlichen Liturgie am ostkirchlichen Ostertag (28. April) in der Georgskathedrale im Bab-Touma-Stadteil von Damaskus. In eindringlicher Weise betete der Patriarch um Frieden für Syrien und den ganzen Nahen Osten. Sein Gebet gelte auch denen, die in Syrien "Böses tun", damit "der Herr sie erleuchte und sie zur Erkenntnis der Wahrheit bringe".

Ein Höhepunkt der Liturgie war demnach das Gebet für die beiden vor sechs Jahren entführten Metropoliten von Aleppo, Gregorios Youhanna Ibrahim und Boulos Yazigi (Archivfoto). Das Gebet für die beiden vor sechs Jahren entführten Metropoliten und deren Bilder waren Bestandteil der österlichen Videobotschaft des Patriarchen. Sie wurde am 28. April in den syrisch-orthodoxen Gotteshäusern in aller Welt, darunter auch in Wien, gezeigt.
In seiner Predigt appellierte Patriarch Aphrem an die Christen, ein dem Glauben an die Auferstehung Jesu Christi entsprechendes Leben zu führen und so zu einer "neuen Schöpfung im Geist und in der Wahrheit" zu werden. Die Existenz des Bösen, der Kriege und der Zerstörungen kennzeichneten einen "schwachen Glauben" an die Auferstehung. Wenn wirklich an die Auferstehung Jesu geglaubt würde, wäre die Welt ein besserer Ort, "an dem Friede, Liebe und Klarheit herrschen". Christus liebe alle Menschen, "nicht nur die, die an ihn glauben".
Bei der Osterliturgie konzelebrierte der Patriarch mit Patriarchalvikar Timotheos Matta Al-Koury und dem armenisch-apostolischen Erzbischof von Damaskus, Armash Nalbandian. Die syrisch-orthodoxe und die armenisch-apostolische Kirche stehen in voller Kirchengemeinschaft. Unter den anwesenden Gläubigen war auch der Vorsitzende des syrischen Parlaments, der Christ Hammouda Sabbagh.

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