Vandalenakt in Kirche für Pfarrer "spiritueller Anarchismus"

29. März 2019 in Österreich


Täter stellte in Leobener Stadtpfarrkirche Kirchenbänke um, urinierte am Altar, verschüttete Weihwasser und stahl Teelichter


Graz (kath.net/KAP) Kein Lausbubenstreich, sondern ein gut geplanter und zeichenhafter "spiritueller Anarchismus" ist für den Leobener Stadtpfarrer Markus Plöbst ein am vergangenen Samstag in seiner Kirche verübter Vandalenakt. Der Täter habe Gegenstände wie Kerzenständer und Kirchenbänke umgestellt, teilweise drapiert und Weihwasser verschüttet, berichtete Plöbst am Donnerstag auf "Kathpress"-Anfrage. Der Pfarrer glaubt nicht, dass betrunkene Jugendliche oder dergleichen hinter der Tat stecken, denn "da ist etwas konstruiert worden". Er spricht viel mehr von einer gezielten Störaktion, einem Protest der Kirche gegenüber: "Es ist Bösartigkeit. Es wurde beim Altar uriniert und das Weihwasser ausgeschüttet. Da zeigt sich die Geisteshaltung desjenigen und was er von der Kirche hält."

Der finanzielle Schaden halte sich in Grenzen, berichtete der Stadtpfarrer. Wirklich beschädigt ist die Lautsprecheranlage, bei der die Verkabelung aus der Wand gerissen wurde. Der Täter stahl darüber hinaus 50 Teelichter, die neben einer Marienstatue aufgestellt waren, und warf diese etwa 100 Meter neben der Kirche in einen leeren Brunnen. Ansonsten sei eine Art "geplantes Chaos" inszeniert worden, so Plöbst.

Die Leobener Stadtpfarrkirche war bereits 2014 Ziel eines Vandalenakts. Damals rissen die Täter Bilder, Kreuze und Kerzenständer aus den Verankerungen, verschoben den 300 Kilogramm schweren Altar und beschmierten das Altartuch mit dem Schriftzug "Tod den Priestern".

Das Gotteshaus bleibe aber auch weiterhin abseits der Gottesdienstzeiten geöffnet, versicherte Stadtpfarrer Plöbst. "Ich werde sie sicher nicht zusperren - auch wenn der Druck in diese Richtung bereits da ist." Er wolle den Menschen den Zugang "zum Heiligen" nicht verwehren, so der Geistliche.

Symbolbild - Vandalismus gegen christliche Symbole


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