Schottland: Katholische Sexualmoral könnte ‚Hassverbrechen’ werden

29. März 2019 in Weltkirche


Die schottische Regierung prüft derzeit eine Verschärfung der Gesetze gegen Hassverbrechen. Die Rede-, Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit müssen bewahrt bleiben, verlangt ein Sprecher der katholischen Kirche Schottlands.


Edinburgh (kath.net/jg)
Wer die katholische Ehe- und Sexualmoral öffentlich äußert, könnte sich bald eines „Hassverbrechens“ schuldig machen. Davor warnte ein Sprecher der römisch-katholischen Kirche in Schottland laut Bericht des Catholic Herald.

„In einem Klima erhöhter Empfindlichkeit besteht die sehr reale Gefahr, dass die Äußerung oder auch nur die individuelle oder gemeinsame Überzeugung ein Hassverbrechen wird“, sagte Anthony Horan, der Direktor des Catholic Parliamentary Office, einer Einrichtung der katholischen Bischofskonferenz von Schottland.

Er bezog sich auf derzeit laufende Konsultationen der Regierung Schottlands zum Thema Hassverbrechen.

„Wir müssen uns davor schützen und die Rede-, Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit bewahren“, fuhr Horan fort. Die katholische Position zu Ehe und Sexualität müsse in der Gesellschaft offen diskutiert werden können. Sonst bestehe die Gefahr einer intoleranten, antiliberalen Gesellschaft, warnte er.

Ein Sprecher der Schottischen Regierung sagte, dass das derzeit bestehende Gesetz solide sei. Derzeit werde geprüft, ob alle Vergehen entsprechend verfolgt würden. Bevor eine Entscheidung getroffen werde, würden alle Rückmeldungen berücksichtigt, betonte er.

Das Catholic Parliamentary Office vertritt die katholische Soziallehre in der Öffentlichkeit. Es setzt sich laut eigenen Angaben insbesondere mit der Arbeit des Parlaments und der Regierung auseinander, damit die Stimme der Kirche bei relevanten Themen gehört werden kann.



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