Deutscher Theologe meint: Liturgie begünstige Missbrauch in der Kirche

21. März 2019 in Deutschland


Benedikt Kranemann fragt ernsthaft, inwieweit tagtäglich gefeierte Liturgie Amts- und Rollenverständnis vor allem von Priestern präge, das möglicherweise dazu beitrage, "dass Menschen anderen gegenüber Machtfantasien entwickeln und sie auch ausleben"


Bonn (kath.net)
Der Regenburger Generalvikar Michael Fuchs hat auf Twitter deutliche Kritik an wirren Aussagen eines Liturgieprofessors auf dem nicht "offiziellen Internetportal" der katholischen Kirche in Deutschland, welches von den deutschen Bischöfen mit 2 Millionen Euro pro Jahr gefördert wird, geübt. Das Portal, welches fast täglich Katholiken mit (w)irren Meldungen beglückt, hat dem Erfurter Liturgiewissenschaftler Benedikt Kranemann Raum gegeben, der ernsthaft behauptet, dass die katholische Gottesdienstpraxis Missbrauch in der Kirche begünstigen könne. Kranemann stellt sich bei einem Vortrag vor einigen Tagen ernsthaft die Frage, inwieweit die tagtäglich gefeierte Liturgie ein Amts- und Rollenverständnis vor allem von Priestern präge, das möglicherweise dazu beitrage, "dass Menschen anderen gegenüber Machtfantasien entwickeln und sie auch ausleben, bis hin zur Beschädigung der körperlichen und seelischen Integrität."

Der Generalvikar von Regensburg betonte demgegenüber auf Twitter, dass eine recht verstandene Liturgie uns helfe, ein Leben nach den Geboten und nicht gegen sie zu führen und damit jeden Menschen in seiner Würde zu achten, also zu dienen, nicht zu herrschen.

Weiterführender Link: Universität Erfurt/Lehrstuhl für Liturgiewissenschaft: Prof. Kranemann




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