Reichste Kirche der Welt zahlt Missbrauchsopfern nur 5.000 Euro

5. März 2019 in Deutschland


Bundestagsvizepräsident Kubicki "Wenn wir bedenken, dass viele Menschen von diesen schrecklichen Taten lebenslang gezeichnet sind, dann erscheint ein solcher Betrag, den ein Bischof in einem halben Monat verdient, maximal ungerecht".


Berlin (kath.net)
Ein Missbrauchsopfer bekam in Deutschland in den vergangenen Jahren von der katholischen Kirche nur 5.000 Euro an Entschädigung ausbezahlt. Dies berichtet die BILD unter Berufung auf die Zentrale Koordinierungsstelle. Diese hatte bis Herbst 2017 für 1788 Anträge 8,7 Millionen Euro an Entschädigungen empfohlen, im Durchschnitt seien dies nur 5.000 Euro pro Opfer. Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki übte an diesen mickrigen Zahlungen schwere Kritik: "Wenn wir bedenken, dass viele Menschen von diesen schrecklichen Taten lebenslang gezeichnet sind, dann erscheint ein solcher Betrag, den ein Bischof in einem halben Monat verdient, maximal ungerecht." Die Betroffenen sind über diese geringen Zahlungen empört. „Die reichste Kirche der Welt leistet es sich seit Jahren, ihren Opfern lächerliche ‚Anerkennungszahlungen‘ anzubieten. 1000, 3000, 5000 Euro sind eine neue Demütigung für die Betroffenen", so Matthias Katsch vom Opferverband „Eckiger Tisch“. In den USA bekamen Opfer Millionenbeitrage zugesprochen. Dort führt aber der Staat die Verfahren durch, in Deutschland wegen Verjährung die Kirche selbst.

Foto: Symbolbild


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