Methodisten legen weltweit ihren Weg fest: Ja zur klassischen Ehe

2. März 2019 in Weltkirche


Grundsatzentscheid bei Generalkonferenz der Vereinigten Methodistenkirche: Ablehnung des „One Church Plan“, dieser hatte vorgesehen, dass LGTBQ-Personen verheiratet und ordiniert werden könnten.


St. Louis (kath.net) Heiß diskutiert war die Entscheidung bereits im Vorfeld gewesen: Soll die Generalkonferenz der Vereinigten Methodistenkirche den Weg zur sogenannten „Homo-Ehe“ öffnen oder nicht? Das höchste gesetzgebende Gremium der Methodisten tagte vom 23. bis 26. Februar mit 864 Delegierten in St. Louis/US-Bundesstaat Missouri und stellte sich der Grundsatzfrage. Mit knapper Mehrheit wurde der „Traditional Plan“ verabschiedet, der ein „Nein“ zu „Homo-Ehe“ und das Ja zur klassischen Ehe beinhaltet. Das berichtete der „Religion News Service“. Die bisherige Kirchenordnung wurde damit bestätigt und um einige zusätzliche Artikel und Ausführungsbestimmungen erweitert. Zur Auswahl stand auch der sogenannte „One Church Plan“ [Übersetzung ungefähr: Plan zur Einheitlichen Kirche]. Dieser sah vor, dass LGTBQ-Personen verheiratet und ordiniert könnten. Dieser Plan wurde abgelehnt. Auf der mehrtägigen Diskussion wurde engagiert, teilweise sogar verbittert gestritten. Jede Seite warf der anderen strategische Verzögerungstaktiken vor.

Die Anhänger des traditionellen Plans verteidigten erfolgreich ihre Interpretation der Heiligen Schrift und betonten, dass sie – trotz der gegenteiligen Vorwürfe – die LGBTQ-Leute in der Kirche lieben. So betonte beispielsweise die Delegierte Aislinn Deviney, die sich selbst als junge Evangelikale bezeichnet: „Wir alle haben Freunde und Familie in der LGBTQIA-Gemeinschaft, die wir lieben und als geliebte Brüder und Schwestern wertschätzen“. Dennoch, so Deviney, glauben viele junge Leute fest, „dass Ehe zwischen einem Mann und einer Frau“ besteht.

Als Delegierte waren Bischof Harald Rückert/Deutschland, Bischof Patrick Streiff/Schweiz beteiligt gewesen. Bischof Streiff teilte in einer Presseaussendung mit: „Dass die Generalkonferenz die Frage einer in Treue gelebten gleichgeschlechtlichen Partnerschaft noch ausgeprägter als bisher zu einem kirchentrennenden Ordnungsartikel macht, halte ich für bedauernswert.“ Bischof Rückert stellte in einer Videoaussendung fest, dass ihn die Ablehnung des „One Church Plan“ traurig gemacht habe. Die Entscheidung schmerze ihn besonders auch für jene Menschen, die mit ihrer Homosexualität in der EMK leben und arbeiten und die jetzt erneut mit einer für sie als Ablehnung empfundenen Entscheidung konfrontiert seien.

Spürbar ist in vielen Presseberichten die Sorge, dass sich das Thema für die EMK als kirchenspaltend erweisen könnte. Allerdings hätte sich dieses Problem auch beim gegenteiligen Abstimmungsergebnis gestellt.

Der Vereinigten Methodistenkirche gehören in Deutschland und in der Schweiz jeweils die Evangelisch-methodistische Kirche (EmK) an. Die Freikirche engagiert sich in der Ökumene. Die Mitgliederzahlen sind in Europa und den USA eher im Rückgang begriffen, steigen aber in Afrika und den Philippinen teilweise sprunghaft an. In den USA zählen die Methodisten mit zu den mitgliederstarken Konfessionen.


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