Missbrauch - Euer Herz lasse sich nicht verwirren! - Leseprobe 4

2. März 2019 in Buchtipp


Die Statistiken zeigen: Achtzig Prozent des sexuellen Missbrauchs innerhalb der katholischen Kirche werden von Priestern an Jungen unterschiedlichen Alters verübt. Ein neues Buch von Gabriele Kuby, mit Leseprobe 4


Linz (kath.net)
Leseprobe 4
Wird ein Priester, der ein Doppelleben führt, mit Überzeugung über Sünde und Schuld predigen? Wird er die Sexualmoral der Kirche so darstellen können, dass sie als Höhenweg der Liebe verstanden wird und die Menschen inspiriert? Wird er selbst noch beichten und geistliche Begleitung in Anspruch nehmen? Wird ein solcher Priester im Gebet das Angesicht Jesu suchen, sich seinem Licht aussetzen und sich von ihm wandeln lassen? Wird er im Beichtstuhl als Stellvertreter Christi vollmächtig den Sünder auf den Weg der Heiligkeit zurückführen?

Werden seine liturgischen Gesten der Heiligkeit dessen gerecht, was sie ausdrücken? Wird er die Muttergottes lieben und ihr unbeflecktes Herz verehren? Wird er die Seelen, für die er verantwortlich ist vor Gott, zum ewigen Heil führen können? Wird er ein Interesse daran haben und in der Lage sein, eine klare katholische Position im gegenwärtigen Kampf um Ehe und Familie einzunehmen, und so seine Gemeinde vor bewusstlosem Mitläufertum bewahren? Es ist sehr wahrscheinlich, dass die Antwort auf all diese Fragen nein ist.

Wie kann er den Riss in seinem Leben aushalten? Ein Mensch kann nicht dauerhaft in Widerspruch zu seinem Gewissen leben. Er wird deswegen nur zu gern nach theologischen Begründungen greifen, welche den Bruch des Zölibats rechtfertigen. Er wird sozialen Umgang mit Menschen suchen, die ihn darin bestärken. Er wird die Sünde, in der er selbst lebt, bei anderen vertuschen, so wie er das auch von ihnen erwarten kann. Er wird nicht mehr verstehen, dass der Zölibat, ebenso wie die monogame Ehe, Ganzhingabe aus Liebe bedeutet, nicht an einen Menschen, sondern an Jesus Christus. Der zölibatäre Priester wirft alle Sehnsucht nach Liebe auf den lebendigen Herrn im Glauben, dass sie sich tatsächlich erfüllen kann.

Es gibt sie noch, die rechtgläubigen Bischöfe und Priester, alte und immer mehr junge, die es geschafft haben, ihren Glauben durch die Ausbildung zu retten. Sie verdienen unsere Verehrung! Sie leiden mit Christus an der fürchterlichen Verunstaltung seines Leibes, der Kirche.

Ein ewiges Vergelt’s Gott gebührt all jenen, die es wagen, sich dem mächtigen Druck des Zeitgeistes in den Weg zu stellen und zu riskieren, dass sie ausgegrenzt, diffamiert und um Ehre und Existenz gebracht werden. Sie sind wie Brunnen mit klarem Wasser, aus denen die Menschen ihren Durst nach Wahrheit stillen können. Gott wird ihnen in der Ewigkeit vergelten: „Jeder Mensch, der sich vor den Menschen zu mir bekennt, zu dem werde auch ich mich vor meinem Vater im Himmel bekennen“ (Mt 10,32).

kath.net Buchtipp
MISSBRAUCH - „Euer Herz lasse sich nicht verwirren!“
Von Gabriele Kuby
Mit einem Vorwort von Gerhard Ludwig Kardinal Müller
80 Seiten
Fe-Medienverlag
ISBN 978-3-86357-219-8
Preis: Euro 5,95

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