„Heute gibt es viele Eltern, die keine Zeit für ihre Kinder haben“

3. Jänner 2019 in Familie


Star-Psychiater Dogs: „Wenn ich eine Top-Karriere machen will, dann habe ich keine Zeit für Familie.“


Bühl (kath.net) „Heute gibt es viele Eltern, die keine Zeit für ihre Kinder haben.“ Das sagte Christian Peter Dogs, Mediziner und Facharzt für Psychiatrie und Psychosomatik, gegenüber der „Huffington Post“. Der ärztliche Direktor der psychosomatischen Klinik der Max Grundig Klinik auf der Bühlerhöhe in Baden-Württemberg behandelt häufig Top-Manager. Er erläuterte weiter: „Wenn wir heute hören, dass so viele Kinder psychisch krank sind, dann hängt das damit zusammen, dass beide Eltern voll berufstätig sind.“ Dabei stellte er zwar klar, dass er hier nur von Menschen spreche, die wirklich kaum zu Hause sind, wie dies vor allem bei Topmanagern der Fall ist. Doch könne es auch in „normalen“ Familien vorkommen, dass ein oder beide Elternteile beruflich zu stark eingebunden seien.

Für Manager gelte nach Dogs Einschätzung jedenfalls: „Wenn ich eine Top-Karriere machen will, dann habe ich keine Zeit für Familie.“ Und wer die ganze Zeit unterwegs sei, sehe seine Kinder nicht aufwachsen. Vor allem aber fehle den Kindern die Identifikationsfigur, all dies sei nicht gut für die kindliche Entwicklung. „Wer eine gute Beziehung führen will, braucht Zeit, Kommunikation und eine hohe Emotionalität, verbunden mit dem Engagement und der Motivation sich wirklich für die Familie zu engagieren.“ Dies könne jemand, „der ständig unterwegs ist und sehr viel arbeitet, nicht leisten.”


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