Asia Bibis Anwalt hofft auf schnelle Ausreise nach Kanada

30. Dezember 2018 in Weltkirche


In Pakistan verfolgter Christin geht es laut Anwalt gut - Situation für Familie bleibt allerdings nach wie vor gefährlich


Berlin (kath.net/KAP) Der Anwalt der in Pakistan verfolgten Christin Asia Bibi, Saif-Ul-Malook, hofft auf eine schnelle Lösung für die Christin Anfang des neuen Jahres. Seine Mandantin werde dann "sehr wahrscheinlich" nach Kanada ausreisen, sagte der 63-Jährige der "Bild am Sonntag". Im Moment gehe des Bibi gut, "sie ist gesund und in sicherem Schutz der pakistanischen Regierung". Die Situation ihrer Familie bleibe aber nach wie vor gefährlich. Fanatiker hätten etwa kürzlich das Haus, in dem sich die beiden Töchter aufhalten, beschossen.

Asia Bibi war 2010 wegen Gotteslästerung zum Tod verurteilt und im Oktober überraschend vom Obersten Gerichtshof Pakistans freigesprochen worden. Nach dem Urteil hatten Islamisten mit gewaltsamen Protesten eine Vollstreckung der Todesstrafe verlangt. Die Regierung hatte zugesagt, Asia Bibi keine Ausreise zu genehmigen. Auch werde eine mögliche Revision des Urteils geprüft.

Unter anderen hatte Deutschland sich bereit erklärt, Bibi aufzunehmen. Der Beauftragte der Bundesregierung für weltweite Religionsfreiheit, Markus Grübel (CDU), sagte kürzlich, noch habe Pakistans Oberstes Gericht nicht entschieden, ob das Urteil revidiert wird; bis dahin könne Asia Bibi das Land nicht verlassen. Die Bundesregierung stehe aber "in regelmäßigem Kontakt mit der pakistanischen Regierung".

95 Prozent der Bevölkerung in Pakistan sind Muslime. Der Rest sind Minderheiten: Christen, Hindus, Sikhs und Parsen. Zur katholischen Kirche bekennen sich rund 1,5 Millionen Menschen. Zusammen mit den vielen unterschiedlichen christlichen Konfessionen leben in Pakistan sechs Millionen Christen, die zusammen etwa zwei Prozent der Bevölkerung ausmachen.

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