Missbrauch: Umstrittene Anordnung von Franziskus

27. Dezember 2018 in Chronik


Wallstreet Journal: Papst Franziskus hat bei Missbrauchs-Priestern bei einem Berufungsverfahren eine deutliche Strafreduzierungen angeordnet. Schwere Kritik von anderen Bischöfen


Rom-New York (kath.net)
Priester, die wegen sexuellen Missbrauchs in der Kirche verurteilt wurden, kommen in einem möglichen kanonischen Berufungsverfahren offensichtlich in den Genuß einer deutlichen Strafreduzierung. Dies berichtet das "Wallstreet Journal" (WSJ) vor Weihnachten.

Laut der Zeitung ist Papst Franziskus für die milden Strafen verantwortlich und hat dies völlig unbemerkt von der Öffentlichkeit angeordnet. Dadurch zog sich Franziskus Kritik von einigen anderen Bischöfen zu, die eine harte Linie fahren wollten. Laut dem WSJ wird dadurch derzeit bei mindestens ein Drittel der Fälle die Strafe reduziert. Laut der Zeitung hat im Jahr 2017 Kardinal Sean Patrick O’Malley, der Vorsitzende der Päpstlichen Kinderschutzkommission, dies deutlich kritisiert, möglicherweise ein Grund, warum er als Hauptverantwortlicher des Vatikans zum Thema "Missbrauch" beim Vorbereitungstreffen für den Missbrauchsgipfel im Februar völlig übergangen wurde. Scharfe Kritik an Franziskus gibt es in der Zeitung auch von Marie Collins, dem bekanntesten Missbrauchsopfer Irlands. Sie meinte gegenüber der Zeitung, dass diese Maßnahmen von Franziskus allem widersprechen, was er versprochen habe.


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