Voll Vertrauen an die Krippe

24. Dezember 2018 in Jugend


Ja, ER möchte uns aus unserer ganz persönlichen Dunkelheit herausholen, retten, und dazu braucht ER nur eines: unser Vertrauen! Ein Spezial-Beitrag von Michael Koder im Rahmen der Jugendkolumne von kath.net über Weihnachten


Wien (kath.net)
Unsere Kirche feiert verschiedene Feste, welche zum Herzen dringen … So beginnt der oberösterreichische Schriftsteller Adalbert Stifter, dessen 150. Todestag heuer gefeiert wurde, seine berühmte Weihnachtserzählung „Bergkristall“.

Das Weihnachtsfest dringt wirklich zum Herzen - das würden wir wohl intuitiv alle bejahen. Doch was steckt dahinter? Warum rührt uns dieses Fest so an?

Weihnachten ist geprägt von der wohligen Wärme des kerzenerleuchteten, mit glitzerndem
Schmuck beladenen Christbaums, unter dem sich die Geschenke türmen und um den sich die ganze Familie in friedvoller Eintracht versammelt. Auch auf den Weihnachtsmärkten geht es heimelig zu, mit wärmenden Getränken und Speisen, wärmenden Lichtern, wärmender Musik, wärmender Enge. Es ist ein Zusammenrücken - inmitten der dunkelsten Zeit des Jahres.

Auch in unseren jugendlichen Herzen macht sich manchmal eine Dunkelheit breit: Wir hören Tag für Tag so viele Stimmen, werden mit so vielen Optionen konfrontiert, zwischen denen wir uns entscheiden müssen. Ich glaube, wir brauchen uns nicht als undankbar schämen, wenn wir sagen: Wir haben es als Jugend von heute nicht leicht, zwischen den unzähligen Freiheiten, die uns die heutige Gesellschaft anbietet, und inmitten der vielen Meinungen unseren persönlichen Weg zu finden.

Doch Weihnachten kann uns dabei helfen: Denn das Jesuskind möchte in die Dunkelheit unserer Herzen kommen und sie mit Licht erfüllen. ES klopft - ganz sachte und leise - an der Tür deines und meines Herzens an, damit wir IHM aufmachen und uns verwandeln lassen.

Die Kirche nennt diese verwandelnden Kräfte Gnaden, und zum Hochfest seiner Geburt
erwartet sie von ihrem Herrn so viel davon, dass sie dieses Fest ganze 8 Tage lang feierlich
begeht („Weihnachtsoktav“ vom 25. Dezember bis zum 1. Jänner).

Wir dürfen also im Geiste vertrauensvoll an der Krippe zu Bethlehem niederknien und uns
beschenken lassen, vom Jesuskind, das zu unseren Herzen dringt und uns zu verstehen geben möchte: „Es wird alles gut werden.“ Eine tiefgläubige Frau hat mir einmal gesagt, dass uns die Gnaden, die wir uns zu Weihnachten nicht abholen, das ganze kommende Jahr lang abgehen werden. So gewinnt es auch an Bedeutung, wenn wir im Stille-Nacht-Lied „Christus,
der Retter ist da!“ singen.

Ja, ER möchte uns aus unserer ganz persönlichen Dunkelheit herausholen, retten, und dazu braucht ER nur eines: unser Vertrauen!

Im Bewusstsein dieses nahenden Lichtes aus der Höhe, das uns besuchen wird, können wir
schon jetzt in Vor-Freude singen: Sieh, der Herr kommt in Herrlichkeit und mit ihm seiner
Heil‘gen Schar! Und erstrahlen wird an jenem Tag ein großes Licht. Halleluja!


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