Seligsprechung zwölf christlicher Glaubenszeugen rückt näher

27. Dezember 2018 in Weltkirche


Papst anerkennt in Dekret heroischen Tugendgrad von drei Frauen und acht Männern aus aller Welt - Deutscher Ordensmann Henkes zudem als Märtyrer anerkannt


Vatikanstadt (kath.net/KAP) Papst Franziskus hat für zwölf christliche Glaubenszeugen einen Schritt zu einer möglichen Seligsprechung freigegeben. Wie der Vatikan (Samstag) mitteilte, erkannte er in einem Dekret den sogenannten heroischen Tugendgrad von drei Frauen und acht Männern an; sie hätten vorbildhaft als Christen gewirkt. Zudem erkannte er das Martyrium des deutschen Pallottiner-Paters Richard Henkes an, der 1945 im KZ Dachau umgekommen war.

Unter den anerkannten Glaubenszeugen sind der frühere Krakauer Weihbischof Jan Pietraszko (1911-1988), der indische Ordensgründer Augustine John Ukken (1880-1956), der spanische Gründer des Säkularinstituts "Cruzada Evangelica", Doroteo Hernandez Vera (1901-1991) sowie die US-Ordensgründerin Antonietta Giugliano (1909-1960). Auch wurde der Tugendgrad für fünf Italiener, einen Mexikaner und einen Weißrussen bestätigt.

Die Anerkennung des heroischen Tugendgrades ist Voraussetzung für eine mögliche Seligsprechung. In der Regel muss noch ein Wunder offiziell anerkannt werden, das auf Fürbitte an den Verstorbenen erfolgt ist. Bei Märtyrern ist dies nicht notwendig.

"Hass gegen den Glauben"

Der 1900 in Ruppach im Westerwald geborene Richard Henkes sei am 22. Februar 1945 im KZ Dachau wegen "Hasses gegen den Glauben" gestorben, heißt es in dem päpstlichen Dekret. Henkes gehörte dem Orden der Pallottiner-Missionare an und war seit 1931 als Prediger und Exerzitienleiter in Oberschlesien tätig. Mehrmals wurde er bei der Gestapo angezeigt. Im April 1943 wurde er in Ratibor wegen "Aufwiegelung des Volkes von der Kanzel" verhaftet und Mitte Juli ins KZ Dachau gebracht. Am 22. Februar 1945 starb Henkes an den Folgen einer Typhus-Epidemie. Er hatte sich freiwillig als Pfleger für Kranke im sogenannten Tschechen-Block gemeldet und sich dort angesteckt.

Die Urne mit seiner Asche wurde auf dem Limburger Pallottiner-Friedhof beigesetzt, 1990 dann in die Bischofsgruft des Friedhofs übertragen. Mit der Anerkennung des Martyriums ist Weg für eine Seligsprechung von Henkes frei. Im Jänner 2007 waren die erste Etappe des Seligsprechungsverfahrens in der Diözese Limburg abgeschlossen und die Unterlagen nach Rom geschickt worden.

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