Diözese Chur will Alterswohnsitz Kaiserin Zitas verkaufen

23. Dezember 2018 in Schweiz


Zita wohnte ab 1962 im St.-Johannes-Stift in Zizers, um in der Nähe ihrer Kinder und zahlreicher Enkel zu sein - Sie starb dort am 14. März 1989.


Zizers (kath.net/ KAP)
Das zur Schweizer Diözese Chur gehörende "Untere Schloss" in Zizers (Graubünden), der Alterswohnsitz der letzten habsburgischen Monarchin Kaiserin Zita (1892-1989), soll verkauft werden. Das bestätigte am Dienstag die Gemeinde Zizers. Das leerstehende Gebäude aus dem 17. Jahrhundert, das zuletzt als Alters- und Pflegeheim diente, wurde jahrelang von der Ordensgemeinschaft der Missionsfranziskanerinnen verwaltet.

Medienberichten zufolge wäre eine 60 Millionen Schweizer Franken teure Sanierung des Altersheims "dringend notwendig" gewesen, das nötige Geld habe aber gefehlt. Nun soll den Angaben zufolge nach einer neuen Verwendung gesucht werden. Ziel sei eine Lösung, "die dem Schloss als Kulturgut gerecht wird".

Das "Untere Schloss" in Zizers, das heute auch die Bezeichnung "St. Johann-Stift" trägt, wurde als Privatgebäude der Freiherren von Salis erbaut. Die Adelsfamilie ließ im Ort ein zweites bedeutendes Gebäude, das "Oberes Schloss" genannt wird, erbauen.

1899 erfolgte der Verkauf des Gebäudekomplexes an das "Seraphische Liebeswerk", das ein Altersheim für Priester und Ordensleute einrichtete. Geführt wurde es von 1902 bis 1939 von den Barmherzigen Brüdern, danach bis 1978 von den Dominikanerinnen und schließlich von den Oberrieter Missionsfranziskanerinnen. Nach ihrem Weggang diente das Haus bis 2016 als öffentliches Alters- und Pflegeheim, wie die Gemeinde Zizers auf ihrer Website schreibt.

St. Johannes-Stiftung, Gemeinde Zizers und Diözese Chur, der Bischof Vitus Huonder vorsteht, hätten entschieden, dass Pflegeplatz-Investitionen nicht mehr sinnvoll seien. Im Auftrag der Stiftung sucht aktuell die "Kuoni Mueller & Partner Investment AG" aus Zürich nach einer neuen Verwendung für das Schloss.
Kaiserin Zita war nach dem Exil in Kanada 1953 nach Europa zurückgekehrt. Sie ließ sich zuerst bei ihrem Bruder Felix in Luxemburg nieder. 1962 übersiedelte Zita ins St.-Johannes-Stift in Zizers, um in der Nähe ihrer Kinder und zahlreicher Enkel zu sein. Sie starb dort am 14. März 1989. Am 1. April 1989 fand unter Leitung von Kardinal Franz König ihre feierliche Beisetzung in der Wiener Kapuzinergruft statt.

Das Herz der Kaiserin ist im Schweizer Kloster Muri, dem Hauskloster der Habsburger, beigesetzt. Seit 1971 ist in der dortigen Klostergruft auch das Herz ihres 1922 verstorbenen Mannes, Kaiser Karl I., aufbewahrt. Karl wurde 2004 seliggesprochen, für Kaiserin Zita wurde im November 2009 ein Seligsprechungsverfahren eröffnet.

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