Vorwürfe von Fehlverhalten: Papst nimmt Bischofsrücktritt an!

20. Dezember 2018 in Weltkirche


Weihbischof von Los Angeles, Salazar, bestreitet jedoch Beschuldigungen - Salazar waren von der Glaubenskongregation bereits Anfang der 2000er Jahre nach Vorwürfen einige Vorsichtsmaßnahmen auferlegt worden


Vatikanstadt-Washington (kath.net/KAP/red) Papst Franziskus hat den Rücktritt von Weihbischof Alexander Salazar (69) von Los Angeles wegen Vorwürfen früheren Fehlverhaltens gegen einen Minderjährigen angenommen. Zusammen mit der Mitteilung am Mittwoch verbreitete der Vatikan einen Brief des Erzbischofs von Los Angeles, Jose Gomez, in dem dieser die Gründe erläutert. Demnach soll sich Salazar in den 1990er Jahren als Pfarrer ein nicht näher benanntes Fehlverhalten gegenüber einem Minderjährigen zuschulden haben kommen lassen. Salazar bestreitet dies.

Wie Erzbischof Gomez schreibt, hat die Erzdiözese im Jahr 2005, nach der Bischofsweihe Salazars, indirekt von den Vorwürfen erfahren. Diese seien bereits 2002 durch staatliche Behörden untersucht worden, der Staatsanwalt habe sie aber nicht weiter verfolgt.

Die Erzdiözese habe den Fall dann an die Glaubenskongregation in Rom weitergeleitet, die nach einer Untersuchung Salazar und der Diözesanleitung einige Vorsichtsmaßnahmen auferlegte. Weitere Vorwürfe gegen Weihbischof Salazar seien bisher nicht bekannt geworden, schreibt Gomez.

Dennoch habe er nach Rücksprache mit dem Vatikan die unabhängige Untersuchungskommission der Erzdiözese zu Missbrauch durch Kleriker mit einer Untersuchung beauftragt, so Erzbischof Gomez weiter. Die Kommission halte die Vorwürfe von damals für glaubwürdig. Dieses Ergebnis und sein eigenes Votum habe er an die zuständige Bischofskongregation weitergeleitet, die nun mit dem Papst entschieden habe.

Salazar war von Kardinal Roger Mahony zum Bischof geweiht worden, dieser hatte ihn auch über seine Berufung als Weihbischof informiert. Mahony wurde am 31. Januar 2013 vom jetzigen Erzbischof von Los Angeles, Jose Gomez, mit einem Auftrittsverbot belegt. Dem Kardinal werden schwere Vertuschungsfälle vorgeworfen. Trotzdem war Mahoney im März 2013 Teilnehmer des Konklaves, aus dem der Erzbischof von Buenos Aires, Jorge Bergoglio, als Papst Franziskus hervorging. Die Teilnahme Mahoneys wurde zur Zeit des Konklaves von Gläubigen kritisiert. Weitere Informationen über Mahony: siehe hier. Nähere Angaben zum mutmaßlichen Missbrauchsopfer, etwa über sein Alter und sein Geschlecht, finden sich derzeit in den Medien noch keine. Das mutmaßliche Opfer wird als „Kind“ oder als „jugendlich“ bezeichnet.

Archivfoto Weihbischof Salazar/Erzbistum Los Angeles/USA - Rücktritt wegen Missbrauchsvorwürfen


Copyright 2018 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
Alle Rechte vorbehalten
Archivfoto Weihbischof Salazar (c) Erbistum Los Angeles


© 2018 www.kath.net