Die Rückkehr des Königs

14. Dezember 2003 in Aktuelles


Am Mittwoch kommt der dritte Teil von "Herr der Ringe" ins Kino: Die Rückkehr des Königs - Ein Kommentar von Jonas Bärtschi


Christliche Themen und ungewohnte Perspektive für Wahrheiten der Bibel

Fantasy-Fans jubeln: Am 17. Dezember kommt mit "Die Rückkehr des Königs"das Finale der "Herr-der-Ringe"-Trilogie in die Kinos. Regisseur PeterJackson verstand es, das epische Werk des Oxford-Professors und ChristenJ.R.R. Tolkien spektakulär und mit viel Liebe zum Detail in Szene zu setzen.Die Völker Mittelerdes sehen sich vom Untergang bedroht: Die Armeen desdunklen Herrschers Sauron sind ausgezogen, alle Länder zu unterwerfen.Aragorn, der verheißene König Mittelerdes, sieht die Zeit gekommen, seinErbe anzutreten und dem Feind die Stirn zu bieten. Doch Sauron - im Film nurals feuriges Auge zu sehen - ist unbesiegbar, solange ein geheimnisvollerRing in Mittelerde ist.

Als der Ring zufällig in die Hände von Frodo (gespielt von Elijah Wood)gelangt, erhält er vom (guten) Zauberer Gandalf (Ian McKellen) einenschweren Auftrag: Er soll den Ring in die karge Einöde von Mordor bringen -direkt in das Reich Saurons. Nur dort, in den Flammen des Schicksalsberges,kann dieser zerstört und Sauron für immer besiegt werden. Begleitet vomtreuen Sam (Sean Astin), macht sich Frodo auf den Weg.In der Zwischenzeit sammeln sich die Kämpfer Mittelerdes, um sich unterGandalfs Führung der Armee Saurons entgegenzustellen - ekligen Orks,keulenschwingenden Steintrollen und riesenhaften Kriegselefanten, die ganzeWehrtürme auf ihren Rücken tragen. Auf einer weiten Ebene treffen die beidenHeere aufeinander - ein atemberaubend inszeniertes Zusammenspiel vonComputeranimation und tausenden Statisten.

Eine Widerspiegelung ewiger Wahrheit?

"Die Rückkehr des Königs" hält sich stark an die Buchvorlage von J.R.R.Tolkien. Inspiriert von nordischer Mythologie, machte sich der Professor fürAltenglisch daran, eine eigene mythische Welt zu erfinden - Mittelerde.Tolkien, ein gläubiger Katholik, war überzeugt, daß alle Mythen in ihremKern auf Gott hinweisen. In einem Gespräch mit dem christlichenLiteraturwissenschaftler C.S. Lewis - an dessen Bekehrung er wesentlichbeteiligt war - erklärte er seinen Standpunkt: "Mythen reflektierenunweigerlich einen Bruchteil des wahren Lichts, der ewigen Wahrheit, die inGott ist."

Obwohl Regisseur Peter Jackson mit dem Christentum nicht viel am Hut hat,finden sich in "Die Rückkehr des Königs" nicht nur Parallelen zu biblischenGeschichten, sondern auch Grundthemen des christlichen Glaubens. Auf dieseführt der amerikanische Journalist und Christ Jeffrey Overstreet denn auchden Erfolg der Filme zurück: "In Mittelerde sehen wir Widerspiegelungen derGnade Gottes, des Opfers Christi und der Hoffnung auf die Auferstehung",schreibt er in "Christianity Today". Das seien Dinge, nach denen sich dieMenschen sehnten - gerade in der unruhigen Welt von heute.

Die Geschichte ist aber auch eine Bereicherung für das eigene Leben. Sosieht beispielsweise Felix Ruther, Leiter der Vereinigten Bibelgruppen inder Schweiz, in der Figur Aragorns etwas von der "Erhabenheit Gottes". Wiedie Einwohner Mittelerdes sollten auch wir vor der Macht und Größe unseresKönigs - Jesus - erschaudern können. Sonst, so Ruther, "fehlt uns etwasEntscheidendes".

Der Film greift noch weitere Themen des Christenlebens auf: Freundschaft undVergebung, Umgang mit Versuchung, Gehorsam, Opferbereitschaft. DieKampfszenen und furchteinflößenden Fabelwesen der Filmversion sind mitSicherheit nicht jedermanns Sache. Doch wer einen Schritt zurücktun kann, umdas große Bild zu betrachten, dem bietet "Die Rückkehr des Königs" nichtbloß Unterhaltung, sondern eine ungewohnte Perspektive für zentraleWahrheiten der Bibel. (idea)


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