Das stand im Betreff des Emails: „Gute Nachrichten“

10. Dezember 2018 in Spirituelles


„Ich bekam eine Email: ‚Lieber Andreas! Mein Verlobter und ich sind so dankbar für die Möglichkeit, zu wachsen in Heiligkeit durch die Ehe.‘“ Von Bischof Andreas Laun


Salzburg (kath.net) „Gute Nachrichten“ stand im Betreff des Emails: „Lieber Andreas! Mein Verlobter und ich sind so dankbar für die Möglichkeit, zu wachsen in Heiligkeit durch die Ehe. Bitte bete für uns jetzt da wir uns vorbereiten, dieses wunderbare Sakrament zu empfangen.“

Viele Paare, auch Christen, leben vor der Ehe längst zusammen, gute Katholiken tun das noch nicht und würden auf die Frage, warum sie heiraten wollen, vielleicht sagen: Damit wir endlich mit gutem Gewissen zusammen leben können. Das Nachdenken über die Ehe als Sakrament überlassen sie wohl dem Priester oder Diakon bei der Trauung.

„Heiraten um heilig zu werden“ ist wohl selten. Man könnte sagen: „Heilig werden“ ist für das ganze Leben die Antwort schlechthin! Denn sie beschreibt den Sinn des Lebens in jedem Beruf und in jeder Situation: „Gott und den Nächsten lieben und einmal in den Himmel kommen“ – das ist es, das ist der Sinn des Lebens für jeden Menschen unabhängig von Geschlecht, Alter, Rasse, Beruf, Gesundheit, Erfolg oder was es sonst sein mag, was das Leben eines bestimmten Menschen charakterisiert.

Wenn man sagt, man wolle „Durch die Ehe“ heilig werden, heißt das nicht nur „im Stand der Ehe“, sondern mehr noch: „Durch die Ehe, mit Hilfe der Ehe“! Auch für einen Bettler, Handwerker, Präsidenten, Bauern oder Angestellten gilt: Er oder sie sollen in ihrem Beruf mit den dazugehörigen Standesgnaden das genannte Ziel erreichen, bei ihren Kochtöpfen, wie die Hl. Teresa von Avila sagte oder der hl. Franz von Sales eindrücklich lehrte für Menschen im Kloster oder in der Welt gleichermaßen.

Unbeschadet dieser Botschaft, die auch das 2. Vatikanische Konzil bekräftigte, darf man sagen, in der alten Redeweise vom „Stand der Vollkommenheit“ für Mönche und Nonnen und wohl auch für Priester und Bischöfe ist ein Korn Wahrheit enthalten. Es geht ja auch in ihrer Lebensweise um die Liebe. Sonst wäre der Zölibat ja keine Option für Christen.

Aber zurück zu Verlobung und Ehe: Schaufel und Küchengeschirr sind nicht als solche Mittel zur Heiligkeit, wohl aber sind es das Stundengebet und Sakramente, und eben auch das Sakrament der Ehe. Natürlich, manche Ehen stehen im Zeichen des Kreuzes durch besonderes Unglück in Form von Krankheit oder Laster von Seiten eines Partners oder eines Kindes, aber von Gott „erfunden“ wurde die Ehe für das Glück der Eheleute, für die Heiligkeit durch die Liebe zu Gott und die Liebe zum Partner und die Liebe zu den gemeinsamen Kindern.

Der selige Kaiser Karl sagte zu seiner Frau Zita vor der Hochzeit: In unserer Ehe müssen wir uns gegenseitig helfen, heilig zu werden. So möge es sein bei vielen Jungen – und vielleicht verloben sich viele auch heute genauso wie die US-Braut, die mir ihre Verlobung mitteilte.


© 2018 www.kath.net