Von welcher Kirche sprecht ihr?

28. November 2018 in Jugend


Nirgends konnte ich bisher eine stärke Betonung der Würde der Frau finden als in der katholischen Kirche - Die Jugendkolumne von kath.net - Diese Woche ein Beitrag von Magdalena Preineder


Wien (kath.net)
Es berührt mich zutiefst zu sehen, wie sehr die katholische Kirche die Würde der Frau betont – so
sehr, dass ihr ein eigenes apostolisches Schreiben gewidmet wurde, von einem Papst (also einem
Mann), der nicht müde wurde, über die wunderschöne Einzigartigkeit und tiefe wesenhafte Schönheit der Frau, ihren Genius, zu sprechen. Wenn ich dann Vorwürfe höre, wie den, dass die Kirche die Frau dem Manne stets unterordne und ihr eine ungleiche, ja diskriminierende, Behandlung zukäme, sind die einzigen Worte, die mir noch bleiben: Von welcher Kirche sprecht ihr?

Nirgends konnte ich bisher eine stärke Betonung der Würde der Frau finden als in der katholischen
Kirche. Nirgends habe ich bisher Menschen gefunden, die von der Frau mit größerer Wertschätzung –
schon beinahe ehrfürchtigem Respekt – sprechen als in der katholischen Kirche. Es ist ein Geschenk
von tiefergreifender Tragweite, dass die katholische Kirche inmitten der Eindringlichkeit, mit der sie von der Gleichheit der personalen Würde von Mann und Frau spricht, die verbleibende von Gott
gegebene Unterschiedlichkeit der Geschlechter anerkennt und hervorhebt. Das ist keine
Diskriminierung, das ist die höchste Anerkennung der Würde, die einem Menschen widerfahren
kann. Der Mensch wird mit den ihm wesenhaften Zügen hochgeschätzt – der Genius der Frau bzw. auch des Mannes wird hingegen dem, was sich in manchen gesellschaftlichen Entwicklungen abzeichnet, nicht unterdrückt, sondern hochgehalten.

Es ist eine gesegnete Unterschiedlichkeit, wie
Papst Franziskus spricht, und ich bin dankbar, dass die katholische Kirche an dieser Wahrheit festhält.

Hier darf der Mensch das leben, was ihm wesenhaft in sein Sein eingeschrieben ist. Hier wird der
Mensch in Wahrheit erkannt und anerkannt, um in Freiheit zu leben, was ihm als Gabe und Aufgabe
anvertraut wurde.

All denen, die die Gleichberechtigung von Männern und Frauen in der Kirche fordern, kann ich nur sagen: Sie ist schon da. Stärker als irgendwo anders ist sie hier verwirklicht, denn die Gleichheit in der katholischen Kirche bezieht sich auf die personale Würde des Menschen – tiefer greifen kann eine Gleichheit gar nicht mehr, denn die Würde berührt Wesen und Sein des Menschen in ihren Grundfesten. Wo dem Menschen die gleiche Würde zugesprochen wird, erfährt er einen
existentiellen Zuspruch von Gleichheit.

Dass ich als Frau kein Priester werden kann, tut der Gleichheit, die ich in der Kirche erfahre, keinen Abbruch. Eine Gesellschaft, die sich unter das Wort Gleichberechtigung stellt, während sie mir abspricht, von Geburt aus Frau zu sein und meine, man werde nur zur Frau gemacht, tut dies
allerdings schon. Wo die Kirche mein Wesen, meine mir als Frau eigene Würde, behütet, geben
diverse feministische und genderistische Strömungen sie preis.

In der Kirche ist es, wo ich Frau sein darf in all der Tiefe und Schönheit, die darin verborgen liegt. Hier ist es, wo ich mein Wesen leben darf. Hier ist es, wo man felsenfest an meiner Würde festhält. Zum Verhältnis der Kirche zur Frau fallen mir viele Begriffe ein wie wertschätzend, würdevoll, von einer tiefen Schönheit gezeichnet, von Wahrheit getragen – Worte, die mir jedoch nie in den Sinn kämen wären beispielsweise diskriminierend oder Ungleichbehandlung. Das Festhalten der katholischen Kirche an der gesegneten Unterschiedlichkeit von Mann und Frau ist nicht Diskriminierung, es ist ein Pfeiler der Wahrheit inmitten vieler Verwirrung in der Gesellschaft. Das Festhalten an der komplementären Unterschiedlichkeit von Mann und Frau ist ein Ja zum Menschen, zu Mann und Frau in ihrem je eigenen Wesen. Während den beiden Geschlechter mancherorts ihr Wesen abgesprochen wird, schreit die Kirche laut Ja zu dem, was Mann und Frau zugrundeliegt. Das ist ein Ja zur gleichen personalen Würde und zu einer gesegneten Unterschiedlichkeit. Das ist ein Ja zu der tiefsten Wahrheit, die in den Menschen eingeschrieben ist.


© 2018 www.kath.net