Kein Grund zum Ärger

21. November 2018 in Jugend


Wir sind zur Heiligkeit berufen und Gott wird alles daransetzen, uns zu dieser Heiligkeit zu führen - Die Jugendkolumne von kath.net - Diese Woche ein Beitrag von Victoria Samp


Linz (kath.net)
Sicherlich hat das schon jeder von uns erlebt: Man steht im Stau und mindestens einer im Auto regt sich tierisch darüber auf, vielleicht auch wir selber. Sicherlich gibt es gute Gründe für den Ärger, aber ob wohl irgendeiner von diesen Gründen es wirklich wert ist?

Ein kleines Gedankenexperiment kann uns schnell dazu verhelfen, unseren Ärger zu bändigen. Zwei Kilometer vor uns hat es einen Unfall gegeben. Hätte sich mein Beifahrer nicht so langsam aus den Federn gemacht (worüber ich mich zuvor auch schon ein wenig geärgert habe), so wäre es gut möglich, dass ich an dem Unfall beteiligt gewesen wäre.

Aus dieser Perspektive erscheint mir das Im-Stau-Stehen fast schon wie eine Gnade.

Es ist nur ein banales Beispiel, das uns aber viel lehren kann: Nicht auf alles in unserem Leben haben wir Einfluss. Wir bleien nicht vor allen Schicksälen verschont und es wird viele Situationen geben, in denen wir berechtigterweise wütend, traurig oder enttäuscht sein können. Aber wie häufig sind wir das überflüssigerweise? Wie oft möchten wir unser Schicksal nicht annehmen, weil es gerade unsere Pläne durchkreuzt?

Manchmal kann es uns helfen, eine neue Perspektive einzunehmen: Wozu bin ich in dieser Situation gelandet? Es geht nicht um die Frage nach der Ursache, wie es dazu kam, sondern um die Frage nach dem Ziel, was daraus wird. Was kann ich aus dieser Situation machen, um aus ihr das beste herauszuholen? Sei es für mich oder für einen Anderen.
Ich glaube, ein tiefes Vertrauen darauf, dass Gott für uns nur das Beste will, kann uns dabei helfen, jede Lebenslage anzunehmen und sie in Gottes Hände zu legen. Wir sind zur Heiligkeit berufen und Gott wird alles daransetzen, uns zu dieser Heiligkeit zu führen. Diese Überzeugung lässt uns mit einer ganz anderen Einstellung durch das Leben schreiten. Nämlich mit einer inneren Freude über die wunderbare Zukunft, die uns Gott – ganz egal, in welcher Lebenslage wir gerade stecken – verheißen hat. Nichts, kann uns vor der Erfüllung dieser Verheißung aufhalten, nur wir selbst und unsere Einstellung.


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