Heiligkeit oder nichts!

1. November 2018 in Aktuelles


Franziskus: heute ist das Familienfest zusammen mit unseren wahrsten Brüdern und Schwestern, den Heiligen. Heute werfen wir einen Blick auf unsere Zukunft und feiern das, wofür wir geboren wurden. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) Hochfest Allerheiligen. In seiner Ansprache vor dem Gebet des Angelus ging Papst Franziskus von der ersten Lesung aus dem Buch der Offenbarung des Johannes aus. Sie spreche vom Himmel und stelle uns vor „eine große Schar aus allen Nationen und Stämmen, Völkern und Sprachen; niemand konnte sie zählen“ (Offb 7,9). Dies seien die Heiligen.

„Was machen sie ‚da oben’?“, fragte der Papst. Sie sängen zusammen, sie preisten Gott mit Freude. Es wäre schön, ihren Gesang zu hören, aber wir könnten uns das vorstellen: „während der Messe singen wir „Heilig, heilig, heilig ist der Herr, Gott, Gott des Universums“. Es sei dies eine Hymne, die vom Himmel komme, die dort gesungen werde.

Wir seien mit allen Heiligen vereint: nicht nur mit den bekanntesten des Kalenders, sondern auch mit denen „von nebenan“, mit unseren Familienangehörigen und Bekannten, die jetzt Teil dieser großen Schar seien. „Heute ist also ein Familienfest“, so Franziskus. Die Heiligen seien uns nahe, sie seien unsere wahrsten Brüder und Schwestern. Sie verstünden uns, sie liebten uns, sie wüssten, was unser wahres Gut sei, „sie helfen uns und warten auf uns. Sie sind glücklich und wollen, dass wir im Paradies mit ihnen glücklich sind“.

Aus diesem Grund ladeten sie uns auf den Weg des Glücks ein, der im heutigen Evangelium gewiesen werde: „Selig, die arm sind vor Gott; Selig die Sanftmütigen; Selig, die rein sind im Herzen...“ (vgl. Mt 5,3-8). Das Evangelium preise die Armen, die Sanftmütigen, die Reinen selig, während die Welt das Gegenteil preise. Dieser Weg der Glückseligkeit, der Heiligkeit, scheine zur Niederlage zu führen. Dennoch erinnere die erste Lesung daran: die Heiligen „ trugen Palmzweige in den Händen“, also die Symbole des Sieges. Sie hätten gesiegt, nicht die Welt. Und sie ermahnten uns, ihren Teil zu wählen, den Teil Gottes, der heilig sei.

„Fragen wir uns, auf welcher Seite wir uns befinden“, so der Papst: „auf der des Himmels oder der Erde? Leben wir für den Herrn oder für uns selbst, für das ewige Glück oder für eine gewisse Erfüllung jetzt? Fragen wir uns: wollen wir wirklich die Heiligkeit? Oder geben wir uns damit zufrieden, Christen ohne Schmach und ohne Lob zu sein, die an Gott glauben und den Nächsten schätzen, aber ohne zu übertreiben?“.

Der Herr bitte um alles, und was er anbiete, sei das wahre Leben, das Glück, für das wir geschaffen worden seien: „Heiligkeit oder nichts!“ Es sei gut für uns, uns von den Heiligen provozieren zu lassen, die hier keine halben Sachen gehabt hätten und von dort auf unserer Seite stünden, damit wir Gott, die Demut, die Sanftmut, die Barmherzigkeit, die Reinheit wählten.

Heute „bitten uns die Brüder und Schwestern nicht, wieder ein schönes Evangelium zu hören, sondern darum, es in die Praxis umzusetzen, um den Weg der Seligpreisungen einzuschlagen“. Es gehe nicht darum, außergewöhnliche Dinge zu tun, sondern jeden Tag diesen Weg zu gehen, der uns in den Himmel bringt, in die Familie, nachhause. Heute „werfen wir einen Blick auf unsere Zukunft und feiern das, wofür wir geboren wurden: wir wurden geboren, um nie wieder zu sterben, wir wurden geboren, um das Glück Gottes zu genießen! Der Herr ermutigt uns, und dem, der den Weg der Seligpreisungen beschreitet, sagt er: ‚Freut euch und jubelt: Denn euer Lohn wird groß sein im Himmel (Mt 5,12)“.





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