Papst bittet US-Bischöfe wegen Missbrauchsskandal zu Exerzitien

25. Oktober 2018 in Weltkirche


Für Jänner geplante Gebetswoche mit dem Prediger des päpstlichen Hauses, Raniero Cantalamessa, nach Angaben der US-Bischofskonferenz ein Teil der Reaktion auf die Krise


Washington (kath.net/KAP) Als Reaktion auf den Missbrauchsskandal der katholischen Kirche in den USA wollen sich die Bischöfe gemeinsam zu einwöchigen Exerzitien zurückziehen. Die geistlichen Übungen fänden auf Bitte von Papst Franziskus statt, teilte die US-Bischofskonferenz am Dienstag (Ortszeit) mit. Die Zusammenkunft in einem Priesterseminar der Erzdiözese Chicago erfolge "in Gebet und Einheit über sieben Tage, vom 2. bis 8. Jänner".

Geleitet werden die Exerzitien laut den Angaben von dem Kapuziner Raniero Cantalamessa, dem Prediger des päpstlichen Hauses. Der Vorsitzende der US-amerikanischen Bischofskonferenz, Kardinal Daniel DiNardo von Galveston-Houston, war vor zwei Wochen mit weiteren Vertretern der Bischofskonferenz zu Gesprächen bei Papst Franziskus. Dabei ging es offenbar auch um das Problem sexuellen Missbrauchs durch katholische Kleriker. Die geplante Gebetswoche stehe im Rahmen einer Reaktion auf diese Krise, hieß es in der Mitteilung.

Der Papst hat Vertreter der Bischofskonferenzen weltweit für den 21. bis 24. Februar in den Vatikan einberufen, um über den Umgang mit sexuellem Missbrauch und einen wirksameren Kinderschutz in der Kirche zu beraten.

Die US-Bischöfe befassen sich auch bei ihrer turnusmäßigen Herbstversammlung in Baltimore vom 12. bis 14. November schwerpunktmäßig mit der Missbrauchskrise. Nach der Veröffentlichung eines Missbrauchsberichts im US-Bundesstaat Pennsylvania haben staatsanwaltliche Untersuchungen in mehreren Diözesen des Landes begonnen.

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