Papst: Kirche muss Ehepaare auch nach der Hochzeit begleiten

29. September 2018 in Familie


Franziskus fordert vor Eherichtern ein "fortwährendes Katechumenat" für das Ehesakrament, bei dem auch Psychologen und erfahrene Eheleute eingebunden sind


Vatikanstadt (kath.net/KAP) Brautpaare sollen nach Worten des Papstes auch nach der Hochzeit von der Kirche begleitet und unterstützt werden. Für das Ehesakrament brauche es einen "fortwährenden Katechumenat", sagte Franziskus vor Teilnehmern eines Weiterbildungskurses für Eherichter am Donnerstag in Rom. Dazu gehörten nicht nur eine intensive Ehevorbereitung der Brautleute und eine würdige Feier, sondern ebenso eine angemessene Begleitung in den ersten Ehejahren. Leisten sollen diese Aufgaben nicht nur Priester, sondern auch andere Seelsorge-Mitarbeiter, Psychologen und vor allem lebenserfahrene Eheleute.

Wenn in einer Ehe Schwierigkeiten auftauchten, liege dies nicht nur an verdeckter Unreife der Partner, sondern auch an einer Schwäche des christlichen Glaubens und mangelnder kirchlicher Begleitung, sagte Franziskus. Zwar erarbeiteten viele Diözesen weltweit Ehevorbereitungskurse, die inzwischen der tatsächlichen Lebenslage junger Paare besser gerecht würden. Nach der Hochzeit aber würden die Eheleute vielfach alleingelassen.

Der Papst sprach zum Abschluss eines dreitägigen Fortbildungskurses für Mitarbeiter der Rota Romana, des höchsten kirchlichen Ehegerichts. Dabei erinnerte er noch einmal daran, dass eine Hochzeit nicht nur ein "soziales Ereignis" sei, sondern ein Sakrament. Dies setze den Willen der Partner voraus, "gemeinsam etwas zu schaffen, das nie verraten oder aufgegeben werden darf".

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