Papst-Gesandter Hoser kommt zu Wiener Medjugorje-Friedensgebet

18. September 2018 in Weltkirche


Auch Kardinal Schönborn und Seher Ivan Dragicevic bei großer Gebetsveranstaltung im Stephansdom.


Wien (kath.net/KAP) Der Apostolische Visitator für den Wallfahrtsort Medjugorje, Erzbischof Henryk Hoser, kommt am Donnerstag nach Wien. Gemeinsam mit Kardinal Christoph Schönborn feiert er einen Gottesdienst im Rahmen des Medjugorje-Friedensgebetes, zu dem von 16 bis 21 Uhr erneut Tausende Gläubige aus dem In- und Ausland erwartet werden. Als besonderer Gast wird zudem Ivan Dragicevic zugegen sein, der bezeugt, seit 1981 täglich die Gottesmutter Maria zu sehen. Das Medjugorje-Friedensgebet findet seit 2008 jährlich im Wiener Stephansdom statt und gilt als eine der größten religiösen Veranstaltungen Österreichs.
Hoser war im Zuge der Vatikan-Erhebungen zu Medjugorje von Papst Franziskus im Mai 2017 zum Sonderbeauftragten und am 5. Juli 2018 per Dekret zum Apostolischen Visitator ernannt worden. Sein Mandat enthält keine Beurteilung der Echtheit der Marienerscheinungen, sondern ausschließlich die Überprüfung des konzilsgemäßen Ablaufs der Pilgerseelsorge. Zuletzt hatte er sich positiv dazu geäußert: Medjugorje sei zum "Weltmittelpunkt des Gebetes und der Bekehrung geworden", erklärte er am vergangenen 25. Juli in einer Predigt zum Pfarrpatrozinium. Der bosnisch-herzegowinische Ort sei eine "Quelle der Gnade".
Hinsichtlich der Pilgerseelsorge vor Ort sagte Hoser ebenfalls im Juli, sie habe die "Volksfrömmigkeit zu Christus" zum Zentrum und sei völlig im Einklang mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil. Derart viele Menschen kämen als Pilger nach Medjugorje, "um Gott zu treffen, um Christus zu treffen, um seine Mutter zu treffen". Viele würden dabei den Weg Mariens als "sichersten Weg" zu Gott und zur Lebensfreude erkennen, betonte der Visitator. Medjugorje biete Raum für die göttliche Gnade durch die Fürsprache der Gottesmutter, die an diesem Ort als "Königin des Friedens" verehrt werde. Als einen eigenen Auftrag durch den Papst bezeichnete Hoser, den für die Seelsorge zuständigen Franziskanern bei der Organisation und Aufnahme der Pilger zu helfen und "Stabilität und Anleitung" zu geben.

Rund 2,5 Millionen Gläubige aus aller Welt kommen jährlich nach Medjugorje, wo seit 24. Juni 1981 regelmäßige Erscheinungen der Gottesmutter berichtet werden. Über die bislang noch ausstehende Anerkennung der Ereignisse durch den Vatikan muss letztlich Papst Franziskus entscheiden.

Bei dem Wiener Friedensgebet gibt es vor dem zentralen Gottesdienst um 19 Uhr mehrere Glaubenszeugnisse, u.a. von Vertretern der Gemeinschaft "Allianz der Barmherzigkeit". Zwei Missionare, P. Enrico Porcu und P. Antonello Cadeddu, berichten darüber, in welcher Weise die Botschaften von Medjugorje für ihren Einsatz in den Favelas von Rio de Janeiro Inspiration und Leitfaden sind. Weiters wird der Pfarrer von Medjugorje, Franziskanerpater Marinko Sakota, über seine Tätigkeit und seine Begegnung mit Erzbischof Hoser sprechen, Vertreter der für ehemaligen Suchtkranke gegründeten Gemeinschaft Cenacolo über ihr neu geschenktes Leben, sowie Mitarbeiter der Ernährungsinitative "Mary's Meals" über aktuelle Projekte und den Einsatz bei der Flutkatastrophe im indischen Kerala.
Das Friedensgebet steht unter der Patronanz von Kardinal Schönborn und wird musikalisch gestaltet von einem Chor und einer Musikgruppe um die in Medjugorje wirkende Violinistin Melinda Dumitrescu. Die Organisation obliegt der Gebetsgemeinschaft "Oase des Friedens", die 1988 als Antwort auf die Ereignisse von Medjugorje gegründet wurde. Die Mitglieder treffen sich regelmäßig zu Gebet, Gottesdiensten und zum Einsatz für Projekte, die in Zusammenhang mit der Spiritualität von Medjugorje stehen. (Infos: www.friedensgebet.at)

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