Papst: Bischöfe müssen skandalöse Schwächen der Kirche bekämpfen

14. September 2018 in Weltkirche


Franziskus betont bei Begegnung mit zuletzt neu ernannten Bischöfen, deren notwendige Aufmerksamkeit für ihre Priester und Seminaristen


Vatikanstadt (kath.net/KAP) Der Papst hat die Bischöfe der Weltkirche um besondere Aufmerksamkeit für ihre Priester und Seminaristen gebeten und verbesserte Auswahlverfahren in Priesterseminaren und eine bessere Begleitung von Seminaristen und Priestern gefordert. Viele aktuelle Probleme der Kirche hätten ihre Ursache in einer spirituellen Leere, sagte Franziskus am Donnerstag bei einer Begegnung mit in den vergangenen Monaten neu ernannten Bischöfen im Vatikan, unter ihnen auch der Innsbrucker Bischof Hermann Glettler. Die Antworten darauf, müssten jenen "geistlichen Abgrund" erreichen, so der Papst, "der in nicht wenigen Fällen skandalöse Schwächen möglich gemacht hat".

Die Kirche müsse erklären, "warum Gott so zum Schweigen gebracht und durch eine gewisse Lebensweise so ausgeschlossen wurde, als würde er nicht existieren", mahnte Franziskus. Konkrete Beispiele nannte der Papst nicht in seiner Rede an 144 neuen Bischöfe, die derzeit in Rom eine insgesamt achttägige Fortbildung absolvieren. Ebenfalls am Donnerstag empfing Franziskus eine Delegation der US-Bischöfe, um mit ihnen über die dortigen Missbrauchsskandale zu beraten.

Es sei auch wichtig, sich den Fragen der Gläubigen zu stellen und ihnen nahe zu sein, betonte der Papst bei seiner Begegnung mit den neuen Bischöfen. In Zeiten eines zunehmenden Individualismus steige auch die Gleichgültigkeit gegenüber den Nächsten. Millionen Menschen seien "verloren in einer Realität, die alle Bezugspunkte verdunkelt hat", so Franziskus. Die wichtigste Aufgabe für die Bischöfe als Hirten sei es, ein heiligmäßiges Leben zu führen.

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