Großbritannien nimmt aktuell de facto keine christlichen Syrer auf

18. September 2018 in Weltkirche


Oberhausmitglied Lord Alton kritisiert: „Unter den religiösen Minderheiten in Syrien herrscht – legitimer Weise oder nicht – die Vermutung, dass seitens der UNHCR eine Parteilichkeit gegen Christen besteht.“


London (kath.net) Im ersten Quartal 2018 wurden von Großbritannien keine christlichen Flüchtlinge aus Syrien aufgenommen. Aufgenommen wurden in dieser Zeit 1.112 syrische Flüchtlinge. Das Büro des Flüchtlingskommissars der Vereinten Nationen (UNHCR) hatte das „Resettlement“ von 1.358 syrischen Flüchtlingen nach Großbritannien empfohlen, wovon exakt vier Christen genannt wurden. Das britische Innenministerium willigte ein, 1.112 (82% von ihnen) aufzunehmen, wobei sich kein einziger Christ oder Jezide unter ihnen befand. Das berichtete die in Wien ansässige Beobachtungsstelle für Diskriminierung von Christen (OIDAC) unter Verweis auf einen Artikel in der britischen „Times“.

In einem Brief an Home Secretary Sajid Javid (der für Flüchtlingsfragen zuständige in der brit. Regierung) schrieb Oberhausmitglied Lord David Alton of Liverpool folgendes: „Unter den religiösen Minderheiten in Syrien herrscht – legitimer Weise oder nicht – die Vermutung, dass seitens der UNHCR eine Parteilichkeit gegen Christen besteht. Das Vereinigte Königreich ist gesetzlich dazu verpflichtet, gegenüber direkt oder indirekt wahrgenommener Diskriminierung durch die UNO nicht die Augen zu verschließen.“ Die UNO hat ihre Maßnahme damit verteidigt, dass nur zwei Prozent der christlichen syrischen Flüchtlinge Verwandte im Vereinigten Königreich haben.


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