Kardinal Scola: „Das wäre ein Bruch mit der klassischen Lehre“

11. September 2018 in Weltkirche


Kardinal sagt Papst Franziskus: Dass (zivilrechtlich) wiederverheiratete Geschiedene die katholische Eucharistie nicht empfangen dürften, ist unaufgebbarer Inhalt der katholischen Lehre


Mailand (kath.net/pl) Dass (zivilrechtlich) wiederverheiratete Geschiedene die katholische Eucharistie nicht empfangen dürften, ist unaufgebbarer Inhalt der katholischen Lehre. Dies sagte der emeritierte Erzbischof von Mailand, Angelo Kardinal Scola. Er verteidigte die klassische Lehre der Kirche, wonach Wiederverheiratete die Eucharistie nicht empfangen dürfen, außer sie entscheiden sich, „in völliger Enthaltsamkeit“ zu leben. Das berichtete das britische Magazin „Catholic Herald“ anhand eines Interviews des Kardinals mit dem italienischen „L´Espresso“. Den Kern des Problems sieht Scola darin, dass die Ehe und die Heilige Kommunion zutiefst miteinander verbunden sind: Die Eucharistie „ist das Sakrament der bräutlichen Liebe zwischen Christus und der Kirche“, wer eine Ehe verlässt und eine neue Beziehung eingeht, „schließt sich selbst von der Eucharistie aus“. Der vor dem Konklave 2013 als von vielen als papabile eingestufte Kardinal erläuterte weiter, dass man dies nicht als „Strafe“ verstehen dürfe, die man wegnehmen oder wenigstens erleichtern könne, „sondern es geht um das der christlichen Ehe innewohnendes Merkmal“. Gemäß Medienbericht hat Scola seine Position in einer Privataudienz auch direkt gegenüber Papst Franziskus vertreten.

Außerdem erinnerte Scola daran, dass das Schreiben „Amoris laetitia“ von Papst Franziskus keineswegs das erste Schreiben gewesen sei, mit dem die Kirche geschiedenen Katholiken ihre Aufmerksamkeit zuwendete. Bereits Benedikt XVI. habe 2012 darauf aufmerksam gemacht, dass die Kirche diese Menschen nicht nur lieben sollte, sondern dass sie „diese Liebe sehen und fühlen“ sollten.

Link zum Beitrag im „Catholic Herald“: Cardinal Scola: Communion for the remarried contradicts Church teaching


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