„Osservatore Romano“: Medienwelle ist erbarmungslos aber hilfreich

14. August 2018 in Weltkirche


Kommentar auf Titelseite der Vatikanzeichnung: Medienwelle zu kirchlichen Missbrauchsskandalen sei aus Enttäuschung über die Kirche entstanden und helfe positiv, sexuellen Missbrauch und Machtmissbrauch sowie ihr skandalöses Verschweigen aufzudecken


Vatikan (kath.net/pl) Die Medienwelle der letzten Jahre zu kirchlichen Missbrauchsskandalen, die „unerbittlich und erbarmungslos“ zu sein scheint, sei aus Enttäuschung über die Kirche entstanden und helfe positiv, sexuellen Missbrauch und Machtmissbrauch sowie ihr skandalöses Verschweigen aufzudecken. Das schreibt die italienische Historikerin und Journalistin Lucetta Scaraffia auf der Titelseite des italienischen „Osservatore Romano“. Print- und nicht zuletzt Internetmedien gäben beispielsweise einem Opferinterview die Kraft, stärker als früher zu Empörung zu führen. Man solle daher diese Medienwelle nicht „als bösartigen Angriff“ auf die Institution Kirche verstehen, sondern als Hilfe gegen das Vertuschen und Vergessen und als eine Möglichkeit für Opfer, ihre Würde zu bewahren.

Gleichzeitig erinnerte Scaraffia aber auch daran, dass die Medien nicht vergessen sollten zu erwähnen, wo die Kirche bereits im Gegensatz etwa zu staatlichen Institutionen versucht, die Vorfälle aufzuarbeiten. Auch sei die Hoffnung legitim, dass „ein ähnlicher Wunsch nach seriöser Information auch auf die positiven Beiträge einer [zwei-]tausend Jahre alten Institution ausgedehnt“ werde.

Link zum (italienischsprachigen) „Ossservatore Romano“-Beitrag in voller Länge: Media e abusi - Un aiuto a fare chiarezza


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