Anonyme Drohbriefe an Schweizer Lebensschützer

27. Juli 2018 in Prolife


Wegen angeblicher „Hetze gegen Abtreibung und Selbstbestimmung zu betreiben“ werden Unterstützer des „Marsch fürs Läbe“ informiert, dass ihre „privaten Kontaktdaten“ bekannt seien – Absender offenbar linksautonome Aktivisten


Bern (kath.net) Anonyme Drohbriefe gingen in den vergangenen Wochen unfrankiert an viele der Schweizer Lebensschützer, die die „Charta fürs Leben“ namentlich unterzeichnet haben. Den Empfängern der Briefe werden „diffus formulierte Konsequenzen angedroht werden, falls sie sich weiterhin für den Lebensschutz einsetzen“. Das schreibt das Organisationskomitee des Schweizer Marsch fürs Läbe auf seiner Homepage. Die Absender so vermutet das Komitee, dürften „linksautonome Aktivisten“ sein. Solche „Einschüchterungsversuche“ gegenüber Unterstützern des „Marsch fürs Läbe“ seien nicht neu, die Kantonspolizei habe in Bern Ermittlungen aufgenommen nach einem Internet-Aufruf zu Sachbeschädigungen gegenüber den Organisationen, die den „Marsch fürs Läbe“ mittragen.

Durch eine solche Aktion werde deutlich, informiert die Pressemeldung des Marsch fürs Läbe weiter, dass „die Bemühungen, die Schattenseite der Abtreibungsthematik unter Verschluss zu halten“, groß seien. „Jeder einzelne Angriff auf den Marsch fürs Läbe und jede Drohung gegen Personen, die sich für den Schutz von ungeborenen Kindern einsetzen, zeigen letztlich nur die Dringlichkeit des Themas auf. Es ist Zeit, unheilvolle Tabus zu brechen und direkt Betroffene zu Wort kommen zu lassen. Denn Wahrheit hat Befreiungspotenzial! Zudem: Es kann nicht im Interesse tatsächlich liberaler Kreise sein, freie Meinungsäußerung zu verhindern.“

Den Empfängern dieser Briefe schrieb Daniel Regli, Präsident des Organisationskomitees des Marsch fürs Läbe: „Als Verantwortliche des Marsches beten wir dafür, dass die forcierten Angriffe zum Segen für den Lebensschutz in der Schweiz werden.“ Das Komitee wird die Verantwortlichen von Medien und Politik dazu aufrufen, sich vehementer dafür einzusetzen, dass die freie Meinungsäußerung für Alle gewährleistet ist.“

Mit „gesegneten Grüßen“ richtet sich ein angebliches „Eidgenössisches Departement für religionskritische Stimmungsmache“ in den anonymen und unfrankierten Briefen an „alle Unterstützenden des ‚Marsch fürs Läbe‘“ und dankt „für die transparente Bereitstellung Ihrer privaten Kontaktdaten“. „Wir behalten uns vor, Ihre Daten auch zukünftig zur Veröffentlichung sowie für private Kontaktaufnahmen zu verwenden, sollten Sie weiterhin offenkundig für den ‚Marsch fürs Läbe‘ mobilisieren.“ Es habe sich bereits „eine Vielfalt von Gegenkampagnen“ gegen den Marsch fürs Läbe „und somit gegen Ihre persönliche TrägerInnenschaft“ formiert, dies werde fortgeführt. Falls der nächste Marsch fürs Läbe „tatsächlich durchgeführt werden kann“, werde es den Adressaten der Schreibens immerhin „nicht gelingen, „anonyme Hetze gegen Abtreibung und Selbstbestimmung zu betreiben“.

Einladung zum Marsch fürs Läbe Bern, 15.9.2018



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