Rosenkranz-'Demo' vor dem Ordinariat des Erzbistums München

16. Juli 2018 in Deutschland


Im Erzbistum München immer mehr Widerstand gegen fragwürdige Klosterschließungen – Brisante Zerschlagung des Franziskanerinnen-Klosters Reutberg sorgt jetzt für eine Gebets-Demo am 19. Juli direkt vor dem Ordinariat


München (kath.net)
Die umstrittene Zerschlagung des Klosters der Franziskanerinnen im oberbayerischen Reutberg durch das Erzbistum München sorgt weiterhin für Proteste. Jetzt haben Katholiken für Donnerstag, den 19. Juli (14.30), eine Gebets-'Demo' zur Erhaltung des Klosters der Franziskanerinnen von Reutberg direkt in München vor dem Ordinariat eingeladen. In einer Presseerklärung heißt es dazu: „Das Hauptanliegen der Gebetsgemeinschaft ist die Erhaltung und Stärkung des Konvents der Franziskanerinnen von Reutberg (Gründungsjahr 1618) durch Beendigung der Blockade von Neueintritten und Ortswechseln auswärtiger Schwestern beziehungsweise Zusammenschlüssen mit anderen Orden durch das Ordinariat der Erzdiözese München und Freising gemäß der päpstlichen Instruktion COR ORANS vom Mai 2018. Papst Franziskus verpflichtet in dieser brandneuen Konstitution alle Ordensgemeinschaften, denen eine Auflösung droht, diese durch Zusammenschließungen mit anderen Orden zu verhindern, damit sie „nicht isoliert bleiben“ und nach Auslegung der spanischen Zeitung „Alfa y Omega“ „….jene dezimierten und überalterten Gemeinschaften geschützt werden, die leichte Beute für jene werden können, die ihren Besitz an sich reißen wollen…“

Hans Dondl, der Sprecher der Gruppierung kritisiert, dass das Münchner Ordinariat dies Anweisung aus Rom durch juristische Winkelzüge ignoriere. „Wir vertreten die Überzeugung, dass mit COR ORANS der Pontifex unserer Kirche, Papst Franziskus, eine goldene Brücke errichtet hat, die zu betreten er uns sogar verpflichtet, damit eine realistische Chance des Fortbestands ‚unseres‘ Klosters Reutberg gewahrt wird. Bei Pfarreien macht das das Ordinariat ja auch und löst eine Pfarrei nicht einfach auf, sondern gründet Pfarrverbände“. Außerdem erkläre man sich mit über 7.000 Gläubigen aus der Region, die sich mit einer Unterschriftenaktion für den Erhalt des letzten kontemplativen Klosters, solidarisch.

Brisant für das Erzbistum München ist dann die Kritik der Gruppe, die Aufklärung darüber verlangt, inwieweit Gehaltszahlungen von rund einer halben Million Euro im Zeitraum von 2012-2017 an eine Bosl GmbH für die Verwaltungstätigkeit des Klosters Reutberg berechtigt seien. Wörtlich heißt es in der Aussendung: „Nachdem der Vorgänger diese Tätigkeit mit einem Aufwand von rund acht Stunden wöchentlich mit einem Gehalt von 2000.- € / monatlich bewältigt hat, stieg der Gehalt für die Bosl GmbH für den selben Aufwand ad hoc auf 7.500 € / monatlich, plus Bereitstellung eines Autos für die Fahrten nach Reutberg. Die Schwestern hatten bei der Auswahl des Nachfolgeverwalters und bei der Festlegung des Gehalts keinerlei Mitspracherecht, sie wurden zu dem Vorgang weder befragt, noch wurde ihnen eine Einspruchsmöglichkeit gegeben, obwohl ihnen rechtlich gesehen ihr Vermögen weiter zustand.“

Dazu auch: Peter Seewald: Der Kahlschlag geht weiter. „Nach der Auflösung des Konvents Altomünster betreibt das Münchner Ordinariat mit ähnlich fragwürdigen Methoden die Zerschlagung des Klosters der Franziskanerinnen im oberbayerischen Reutberg.“

T-Shirt-Aktion zur Rettung des Franziskanerinnen-Klosters Reutberg (im Erzbistum München)


Foto Kloster Reutberg




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